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Freitag, 16.08.2013

Forschung

Norddeutscher Wissenschaftspreis

Prominentes Interesse an der Lübecker Präzisionschirurgie auf der CeBIT

Die Universität Lübeck bewirbt sich mit ihrem Forschungsschwerpunkt zur bildgestützten Präzisionschirurgie

Um die Spitzenforschung norddeutscher Forschungskooperationen zu würdigen, haben Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern bereits zum zweiten Mal den mit 50.000 Euro dotierten Norddeutschen Wissenschaftspreis ausgelobt. Auch ein Projekt der Universität zu Lübeck beteiligt sich am Wettbewerb, der sich 2013 dem Thema „Biowissenschaften und Medizin“ widmet.

Die Universität zu Lübeck geht mit einer Kooperation zum Thema Bildgestützte Planung und Navigation in der Weichgewebschirurgie in den Wettbewerb. Unter Leitung von Prof. Dr. med. Hans-Peter Bruch, ehemaliger Leiter der Universitätsklinik für Chirurgie Lübeck, entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine individualisierte Präzisionschirurgie für Weichgewebe am Beispiel der Leberchirurgie.

Zentrale Komponente des Projekts war die Übertragung von präoperativ gewonnenen, dreidimensionalen Planungsdaten auf die Situation im Operationssaal, also das eröffnete Operationsgebiet. Die Planungsdaten enthalten unter anderem Gefäße, Tumoren, Zugangswege und Schnittführungen und wurden basierend auf Volumenbilddaten wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) erstellt.

Die Übertragung ist aus zwei Gründen besonders wichtig: Zum einen um die verschiedenen in Betracht kommenden Therapieoptionen einschätzen zu können (zum Beispiel offene Chirurgie, Laparoskopie und/oder Ablation einschließlich transkutaner Verfahren). Und zum anderen können die Therapieoptionen zur Nutzung für die intraoperative Navigation und die Steuerung intelligenter minimal-invasiver Instrumente zur Unterstützung des Operateurs bei der zielgenauen Umsetzung der Operationsplanung eingesetzt wer-den.

Am Projekt waren namhafte Forschungseinrichtungen Norddeutschlands beteiligt: Neben der Klinik für Chirurgie, dem Institut für Robotik und dem Institute of Mathematics and Image Computing der Universität zu Lübeck sowie der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie des Allgemeinen Krankenhauses Celle, einem Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover, sind dies auch die Fraunhofer MEVIS Projektgruppe Bildregistrierung in Lübeck und das Mutterinstitut Fraunhofer MEVIS in Bremen. Die Ansprechpartner des Projekts sind der Mathematiker Prof. Dr. Jan Modersitzki und der Chirurg Priv.-Doz. Dr. Markus Kleemann.

Der Norddeutsche Wissenschaftspreis wird Ende November 2013 in Bremen verliehen werden.