Maik Rahlves ist seit Anfang März W2-Professor
Vor Annahme des Rufes an die Universität beschäftigte er sich in der Industrieforschung mit dem Design und der Anwendung von mikrooptischen Systemen bei der Dr. Johannes Heidenhain GmbH in Traunreut.
In seiner universitären Forschung, die er bis 2018 am Hannoverschen Zentrum für Optische Technologien der Leibniz Universität Hannover durchgeführt hat, lagen seine Schwerpunkte auf optischer 3D-Bildgebung und Lichtwellenleiter-basierter Sensorik. Hierbei waren wesentliche Schwerpunkte die dimensionelle Messtechnik in biologischem Gewebe mittels Optischer Kohärenztomographie als Navigationstool während chirurgischer Hörschneckenimplantationen (Cochleaimplantationen) sowie multimodale Bildgebung, bestehend aus OCT, Optoakustik und Raman-Spektroskopie, zur Hautkrebsdetektion. Diese Arbeiten entstanden neben Industriekooperationen auch in enger Kooperation mit klinischen Partnern wie der HNO der Medizinischen Hochschule Hannover sowie der Dermatologie der Universitätsklink Göttingen.
Neben seiner anwendungsorientierten Forschung beschäftigte er sich auch mit grundlegenden Themen wie der gezielten Manipulation von Licht in streuendem Gewebe zur Verbesserung der optischen 3D-Bildgebung. Ein weiterer Schwerpunkt war die Erforschung polymerbasierter, flexibler Lichtwellenleiterfolien mit integrierter Sensorik, den er insbesondere im Rahmen des DFG-Transregios „Planare Optronische Systeme“ in Kooperation mit den Universitäten Freiburg und Braunschweig verfolgte. Hier wurden Sensorfolien entwickelt, die neben Dehnung und Temperatur auch durch Oberflächenplasmonresonanz in der Lage waren, biologische Analyte quantitativ erfassen zu können.
An der Universität zu Lübeck möchte Prof. Rahlves seine Erfahrungen im Bereich der Mikrooptik am Institut für Biomedizinische Optik (BMO) einbringen und beispielsweise sowohl die umfangreichen Arbeiten im Bereich 3D-Endoskopie am BMO unterstützen als auch Mikrooptiken für Lichtmanipulation in der Mikroskopie für biomedizinische Anwendungen nutzen sowie seine Arbeiten im Bereich der optischen Sensorik weiterverfolgen. „Besonders spannend finde ich, am BMO die Chance zu haben, mit dem UKSH einen starken Fokus meiner Forschung auf klinische Anwendungen verfolgen zu können und durch die enge Kooperation mit dem Medizinischen Laserzentrum Lübeck auch weiterhin einen starken Industriebezug herstellen zu können“, sagt er.
Biographie
Maik Rahlves studierte Diplom Physik an der Universität Hamburg und der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg und schloss das Studium 2006 mit einer Diplomarbeit in der Arbeitsgruppe Angewandte Optik zum schichtenselektiven Messen mittels Interferometrischer Methoden in archäologischen Artefakten an der Universität Oldenburg ab. Von 2006 bis 2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mess- und Regelungstechnik der Leibniz Universität Hannover. Hierbei lag sein Forschungsschwerpunkt auf konfokaler Mikroskopie und Weißlichtinterferometrie zum Messen von Mikrostrukturen auf technischen Oberflächen.
Von 2009 bis 2018 war Prof. Rahlves zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter und nach seiner Promotion 2011 an der Fakultät für Maschinenbau der Leibniz Universität Hannover Gruppenleiter am Hannoverschen Zentrum für Optische Technologien (HOT), einem interdisziplinären Forschungszentrum der Fakultäten Physik, Maschinenbau und Elektrotechnik der Leibniz Universität Hannover. 2017 folgte die Habilitation auf dem Lehrgebiet „Optik und Photonik“ an der Fakultät für Maschinenbau in Hannover. Nach einer zweijährigen Industrietätigkeit in der Grundlagenentwicklung bei Heidenhain nahm er den Ruf an die Universität Lübeck an.
für die Ukraine