Mittwoch, 07.11.2012

Forschung

Neue Forschungsergebnisse in Informatik, Pharmakologie, Physiologie und Hirnforschung

Die Universität zu Lübeck verlieh ihre Preise für herausragende Nachwuchswissenschaftler - Euroimmun-Transferpreis mit 50.000 Euro für ein neu entwickeltes Verfahren aus der Neuro- und Bioinformatik

Prof. Dr. Ulrike Krämer, Dr. Michael Dorr, Dr. Malte Milkau, Dr. Dirk Ridder und Dr. Johannes Textor sind die Wissenschaftspreisträgerin und –preisträger der Universität zu Lübeck 2012. Die Auszeichnung der Nachwuchswissenschaftler fand am 7. November auf einer Festveranstaltung im Rathaus der Hansestadt Lübeck statt. Erstmals wurde außerdem der Transferpreis der Firma Euroimmun verliehen. Er geht an Prof. Dr. Thomas Martinetz und seine Forschungsgruppe.

Dr.-Ing. Dipl.-Inf. Michael Andreas Christian Dorr erhält den Professor Otto-Roth-Preis 2012. Damit wird er für seine Doktorarbeit „Computational models and systems for gaze guidance“ ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Prof. Dr.-Ing. Erhardt Barth aus dem Institut für Neuro- und Bioinformatik der Universität Lübeck. Der Professor-Otto-Roth-Preis wird seit 1979 von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität für eine wissenschaftlich herausragende Lübecker Doktorarbeit vergeben. Er ist mit 2.500 Euro dotiert. Professor Otto Roth (1863 - 1944) war der erste Fachchirurg in Lübeck. Von 1897 bis 1933 leitete er die Chirurgische Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus der Hansestadt. Gemeinsam mit Heinrich Dräger (1847 - 1917) entwickelte er den weltbekannten Dräger-Roth-Narkoseapparat, der am Beginn der modernen Narkosetechnik steht.

Dr. med. Dirk Andreas Christian Ridder erhält den Heinrich-Dräger-Wissenschaftspreis für seine Fachveröffentlichung „TAK1 in brain endothelial cells mediates fever and lethargy“. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Markus Schwaninger, Direktor des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität. Der ebenfalls mit 2.500 Euro dotierte Heinrich-Dräger-Wissenschaftspreis wurde 2004 von der Familie Dräger und der Drägerwerk AG auf Initiative von Frau Lisa Dräger für eine hochrangige wissenschaftliche Publikation aus der Universität gestiftet.

Die Staatlichen Universitätspreise gehen für die Sektion Medizin an Dr. med. Malte Milkau für seine Dissertation „Endotheliale Mechanismen der Gefäßdilatation bei der funktionellen Hyperämie im Skelettmuskel der Maus“ und für die MINT-Sektionen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) an Dr. rer. nat. Johannes Textor für seine Dissertation „Search and Learning in the Immune System: Models of Immune Surveillance and Negative Selection“. Die Laudatoren waren Prof. Dr. Cor de Wit aus dem Institut für Physiologie und Prof. Dr. Rüdiger Reischuk, der Direktor des Instituts für Theoretische Informatik der Universität. Die beiden Preise sind mit je 1.500 Euro dotiert.

Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Ulrike Krämer wird für ihre Arbeit „Erforschung der neuronalen Grundlagen von Denken, Handeln und emotionalem Erleben“ mit dem Renate-Maaß-Preis 2012 ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Forschungspreis wird jährlich von der Renate-Maaß-Stiftung (Sitz: Volksbank Lübeck) für herausragende Arbeiten im Bereich der Hirnforschung an der Universität zu Lübeck vergeben. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Christine Klein, Leiterin der Sektion Neurogenetik.

Prof. Dr. rer. nat. Thomas Martinetz, Dr.-Ing. Thomas Käster, Folke Will und Sebastian Fischer aus dem Institut für Neuro- und Bioinformatik der Universität wurden mit dem Euroimmun-Transferpreis ausgezeichnet. Sie erhalten den erstmals verliehenen, mit 50.000 Euro dotierten Preis für die Entwicklung eines Verfahrens zur automatischen Fragmentierung von Gewebeschnitten, das bei der Herstellung von Biochip-Mosaiken zur Anwendung kommt. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Peter Dominiak, der Präsident der Universität zu Lübeck.

Die Feierstunde wurde von Simone Wolff und Karl Sousa musikalisch umrahmt.