Abschlussarbeit zum Middle-East Respiratory Syndrome - Wasifa Nuriev, Studentin der Molecular Life Science an der Universität zu Lübeck, hatte dreifachen Grund zu feiern
Einmal ihren erfolgreichen Bachelor-Abschluss und dann gleich zwei Wissenschaftspreise für die Ergebnisse ihrer Arbeit. Sie beschäftigt sich darin mit einem neuen Vertreter aus der gefährlichen Familie der Coronaviren. Dazu gehört das 2002 weltbekannt gewordene SARS-Virus, das das Schwere Akute Atemwegssyndrom auslöst, aber auch das erst 2012 in Saudi-Arabien entdeckte MERS-Coronavirus, das sie untersuchte. Es wird von Dromedaren auf den Menschen übertragen und hat mit 35 Prozent sogar eine bedeutend höhere Todesrate als das SARS-Virus (10 Prozent).
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt in Krankenhäusern auf der arabischen Halbinsel relativ häufig vor. Im Jahre 2015 löste ein einziger, mit MERS-CoV infizierter Patient, der von der arabischen Halbinsel nach Südkorea zurückkehrte, eine MERS-Epdiemie mit 187 Fällen aus. Wie SARS-CoV führt auch MERS-CoV zu einer schweren, atypischen Lungeninfektion, hinzu kommt oft Nierenversagen. Das Virus benötigt für die Vermehrung seines RNA-Genoms mindestens 16 sogenannte "nicht-strukturelle" Proteine, die es im eigenen Genom kodiert und die an der Replikation der RNA beteiligt sind.
Wasifa Nuriev analysierte am Institut für Biochemie der Universität bei Prof. Rolf Hilgenfeld mit biochemischen und biophysikalischen Methoden die beiden Proteine Nsp 7 und 8 des Virus. Die Preise erhielt sie auf zwei Wissenschaftskonferenzen im September in Bochum und im November in Hamburg – einer war mit einer Unterwasserkamera verbunden. Wasifa Nurive ist 1999 als Fünfjährige zusammen mit ihrer Familie aus Aserbaidschan als Flüchtling nach Schleswig-Holstein gekommen. Sie ist hier zur Schule gegangen und studiert seit 2014 in Lübeck.
für die Ukraine