Millimetergenaue Zugangsplanung bei Gehirnoperationen
Die Universitätsklinik für Neurochirurgie Lübeck (Direktor Prof. Dr. med. Hans Arnold) verfügt jetzt über ein Neuronavigationsgerät der neuesten Generation. Dieses für 380.000 Euro aus Mitteln des Landes Schleswig-Holstein und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beschaffte Gerät ist seit einigen Tagen im Einsatz. Es ermöglicht die millimetergenaue Navigation und Zugangsplanung bei Operationen an Gehirn und Wirbelsäule, am Gehirn vornehmlich bei Tumoren und Gefäßmissbildungen, im Bereich der Wirbelsäule bei komplexen degenerativen Erkrankungen sowie Verletzungen.
Diese neue Technik wird seit Mitte der 90-iger Jahre bei Gehirn- und Rückenmarksoperationen eingesetzt. Sie basiert auf einem leistungsstarken Computersystem, das dem Chirurgen hilft, eine Läsion, zum Beispiel einen Tumor oder eine Gefäßmissbildung, exakt zu lokalisieren, jeden Schritt des Eingriffs am Bildschirm im voraus zu planen und den idealen Zugang zum Tumor vor der Operation zu berechnen. Der Tumor und seine Umgebung können aus verschiedenen Winkeln und im Verhältnis zu bekannten Strukturen wie Sehnerven und Hirnstamm betrachtet werden. Während der Operation kann der Arzt die Bewegung seiner Instrumente im Gehirn des Patienten am Monitor sowie in dem Okular seines Mikroskops verfolgen und so eine Schädigung von gesundem Gewebe und kritischen Strukturen vermeiden.
An der Lübecker Klinik für Neurochirurgie steht mit dem neu angeschafften Gerät die neueste Generation dieser Systeme zur Verfügung, neben dem Einsatz für die hoch präzisierte Hirnchirurgie sind darüber hinaus diverse Forschungsvorhaben geplant. Diese werden unter anderem weitere bildgebende Verfahren wie die Neuro-Endosonographie und die Elektrophysiologie mit einbeziehen und somit eine ständige Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten nach sich ziehen.
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