Die berufliche Entwicklung von Dr. Tanya Braun kann man als echte Erfolgsgeschichte bezeichnen. Als eine der ersten Studierenden im Studiengang Computational Informatics an der Technischen Universität Hamburg promovierte sie nach ihrem Master am Institut für Informationssysteme (IFIS) der Universität zu Lübeck. Nun wurde sie als Juniorprofessorin an die WWU Münster berufen.
Im Rahmen ihrer Promotion beschäftigte sie sich mit dem Thema „probabilistisch-relationale Modelle (PRMs)“, dabei handelt es sich um eine zentrale Technik, um leistungsfähige Systeme aufzubauen, die über große Mengen von gleichartigen Objekten und unsicherem Wissen effizient schlussfolgern können und nur dann einzelne Objekte isoliert betrachten, wenn tatsächlich konkrete Information über die Objekte und ihre Beziehungen zu anderen Objekten vorliegt. „Es ging dabei darum eine Vielzahl von Anfra-gen an Daten genau und möglichst effizient zu beantworten. Die Daten liegen dabei nicht als einzelne Einträge in einer Datenbank oder einer Excel-Datei oder ähnlichem vor, sondern sind in einem probabilistischen Modell repräsentiert, welches kompakter und genereller ist als die konkreten Daten. Das besondere im Vergleich zu existierenden Arbeiten war dabei der Fokus auf eine große Anzahl an Anfragen an Daten, die einen relationalen Zusammenhang haben und es erlaubt haben, sie über logischen Konstrukte wie "für alle x gilt" zusammenzufassen. Im Rahmen meiner Dissertation habe ich Algorithmen für eine breite Palette an Anfragetypen entwickelt und analysiert.“, erklärt Dr. Tanya Braun.
Ein wichtiges Thema für die Künstliche Intelligenz. Mit diesem Forschungsthema hat Dr. Tanya Braun einen wichtigen Durchbruch dort erzielt, wo viele andere aufgegeben hatten und sich anderen, weniger ausdrucksstarken Formalismen zuwandten. Ihre Promotionsurkunde hat sie Anfang 2020 überreicht bekommen. „Die Erkenntnis, dass ich den Weg zur Professur einschlagen möchte, war ein Prozess. Seit 2018, als ich zusammen mit Ralf Möller und Kristian Kersting (TU Darmstadt) bei der KI Konferenz in Berlin ein Tutorial über unser gemeinsames Forschungsgebiet gehalten habe, hat sich immer mehr herauskristallisiert, dass ich mich in der akademischen Welt sehr wohl fühle.“ erzählt Tanya Braun.
Unterstützt wurde sie auf ihrem Weg dorthin von Prof. Ralf Möller: „Er hat mir Türen geöffnet, z.B., indem er mich auf Konferenzen geschickt hat, um selbst ein Netzwerk aufbauen zu können und zu lernen vor Leuten zu sprechen und seine Ideen zu diskutieren und neue zu bekommen, und mir es damit ermöglicht mir dann auch selbst Türen zu öffnen wie zum Beispiel der Lehrauftrag in Bamberg.“ An der Universität zu Lübeck schätzt sie vor allem den hohen Standard in den Vorlesungen. In Münster plant sie eine Arbeitsgruppe aufzubauen, die erstklassige Forschung und hochwertige Lehre anbietet und dabei ein Ort ist, an dem Ideen ausgetauscht werden können und sich jeder gegenseitig weiterbringt.
für die Ukraine