Der Lübecker Physiker ist Mitentwickler der Optischen Kohärenztomografie – ein neues Werkzeug zur Diagnose schwerer Augenerkrankungen
Prof. Dr. Robert Huber, Institut für Biomedizinische Optik der Universität zu Lübeck, ist zusammen mit Prof. Dr. James G. Fujimoto und Dr. Eric A. Swanson aus den USA für den renommierten Europäischen Erfinderpreis 2017 nominiert. Die beiden US-Ingenieure und der deutsche Physiker entwickelten am Massachusetts Institute of Technology (MIT) die Technologie der Optischen Kohärenztomografie (OCT).
Die OCT ermöglicht den Ärzten einen entscheidenden Blick auf weiches Körpergewebe und Blutgefäße ohne invasive Sondierung oder chirurgische Biopsien. Sie ist bereits jetzt Standard in der Augenheilkunde. Für Ärzte bietet die Optische Kohärenztomografie ein neues Werkzeug zur Diagnose schwerer Augenerkrankungen wie dem grünen Star in frühen, noch behandelbaren Stadien, wodurch Sehverluste und schwere Komplikationen vermieden werden können. Darüber hinaus wird die OCT für die Darstellung der Herzkranzgefäße in der Kardiologie, für die endoskopische Diagnose im Magen-Darm-Trakt und in der Dermatologie eingesetzt.
Die fünfzehn Finalisten des Europäischen Erfinderpreises 2017 bekämpfen Krankheiten, widmen sich drängenden Umweltthemen und bereichern unser tägliches Leben. Sie haben wegweisende Technologien nachhaltig vorangebracht und schaffen damit wirtschaftlichen Nutzen und Arbeitsplätze in Europa. Mit dem renommierten Preis würdigt das EPA jedes Jahr in fünf Kategorien Wissenschaftler, Forscher und Ingenieure, deren vom EPA patentierte Erfindungen zu sozialem Fortschritt und Wachstum beitragen.
Die zwölfte Verleihung des Preises findet am 15. Juni im „Arsenale" von Venedig statt. Im Rahmen eines Festakts, an dem hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Forschung und aus der IP-Branche teilnehmen, werden die Gewinner jeder Kategorie bekannt gegeben. Über den Gewinner des Publikumspreises kann die Öffentlichkeit im Vorfeld der Veranstaltung per Online-Voting auf der EPA-Internetseite abstimmen.
„Die diesjährigen Finalisten zeigen, dass Europa weiterhin weltweit mit führend im Bereich Innovation ist. Die herausragenden, nominierten Erfinder machen es uns möglich, Männer und Frauen zu würdigen, die mit ihrer genialen Arbeit zur Wettbewerbskraft der europäischen Wirtschaft beitragen und unser tägliches Leben verbessern", sagt EPA-Präsident Benoît Battistelli. „Das europäische Patentsystem ist ein wichtiger Pfeiler für die Sicherung von Europas Position als globaler Marktplatz für Innovationen."
Die Finalisten wurden von einer unabhängigen internationalen Jury unter fast 400 Erfindern und Erfinder-Teams ausgewählt, welche die Öffentlichkeit und Patentprüfer der nationalen Patentämter und des EPA vorgeschlagen hatten. Die Nominierten kommen aus zwölf Ländern: Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Marokko, den Niederlanden, Spanien, Schweden, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den USA. Ihre Erfindungen decken eine große Bandbreite von Technologie-Feldern ab - darunter Immunologie, umweltfreundliche Materialien, Biotechnologie, Polymere, Arzneimittel, Satelliten-Navigation, natürliche antimikrobielle Stoffe, Mechanik, Kompression digitaler Audiodateien, hochauflösende Bildgebung, industrielle Herstellungsmethoden und medizinische Technologie.
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