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Freitag, 04.12.2020

Forschung

Lübecker Nachwuchsforscherin gewinnt internationalen Preis

Christiane Rudolph wurde für ihre epidemiologische Arbeit zum Überleben nach Brustkrebs in der deutsch-dänischen Grenzregion mit dem Elvo Tempia Preis ausgezeichnet

Für ihre Arbeit zu Unterschieden bei der Überlebenszeit nach einer Brustkrebserkrankung in der deutsch-dänischen Grenzregion hat Christiane Rudolph, 29, aus dem Institut für Krebsepidemiologie e.V. (IKE) an der Universität zu Lübeck den Elvo Tempia Preis erhalten.

"Die Studie vergleicht Schleswig-Holstein mit den dänischen Grenzregionen Süddänemark und Seeland im Hinblick auf die Überlebenschancen nach Brustkrebs", sagt Christiane Rudolph. Über die Auszeichnung freue sie sich sehr. In Schleswig-Holstein seien in der Vergangenheit bessere Überlebenschancen nach einer solchen Erkrankung beobachtet worden als in Dänermark. Dies konnte durch eine tendenziell frühere Diagnosestellung sowie die häufigere Anwendung adjuvanter Krebstherapien, also ergänzender Maßnahmen, wie zum Beispiel die Durchführung einer Bestrahlung nach einer Operation, erklärt werden. Trendanalysen zeigen, dass Früherkennungsprogramme und nationale Krebspläne in Dänemark zur deutlichen Verbesserung der Versorgungssituation und zur Steigerung der Wahrscheinlichkeit zu Überleben beigetragen haben. Das Langzeitüberleben nach Brustkrebs gleicht sich in den Grenzregionen an.

Internationale Sichtbarkeit

Die Internationale Vereinigung der Krebsregister (International Association of Cancer Registries (IACR)) lobte in diesem Jahr gemeinsam mit der Elena Moroni-Stiftung sowie der Tempia-Stiftung drei Preise aus, um junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der Krebsepidemiologie zu fördern. Erstmalig wurde der Elvo Tempia Preis innerhalb dieses weltweiten Wettbewerbes an die jüngste der fünf bestplatzierten Personen verliehen.

„Dieser weltweit ausgelobte Nachwuchspreis ist ein deutliches Zeichen für die internationale Sichtbarkeit unserer Forschung in diesem Bereich“, freut sich Prof. Dr. Alexander Katalinic, Direktor des Instituts für Krebsepidemiologie. Neben dem Betrieb der Registerstelle des schleswig-holsteinischen Krebsregisters ist die Forschung mit den erfassten klinisch-epidemiologischen Daten eine zentrale Aufgabe des IKE. Die prämierten Ergebnisse entstanden im Rahmen eines EU Interreg Deutschland-Dänemark geförderten Forschungsprojektes, an dem neben dem IKE auch die Dänische Krebsgesellschaft beteiligt ist.

Die Internationale Vereinigung der Krebsregister wurde 1966 als Fachgesellschaft gegründet, die sich der Förderung der Ziele und Aktivitäten von Krebsregistern weltweit verschrieben hat. Die Tempia-Stiftung ist eine der größten Stiftungen in Italien, die sich in den Bereichen der gesundheitlichen Aufklärung, Krebsprävention und Krebsfrüherkennung sowie in der Unterstützung von Forschungslabors und Krankenhausabteilungen engagiert.

Christiane Rudolph (Foto: Dennis Voss)