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Dienstag, 12.01.2021

Lehre

Lübecker Lehrveranstaltung „Technikethik“ gewinnt Tandem-Fellowship des Stifterverbandes

Lehre zur Ethik KI-basierter Innovationen der Universität zu Lübeck ausgezeichnet

Studierende im Bereich der Ingenieur- und Technikwissenschaften haben an der Universität zu Lübeck die Möglichkeit, auch die ethischen und gesellschaftlichen Dimensionen ihres zukünftigen beruflichen Tuns zu hinterfragen und mitzudenken. Möglich macht das ein neuer fachdidaktischer Ansatz, der jetzt auch mit einem Tandem-Fellowship des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft ausgezeichnet wurde.

Gemeinsam mit Dr. Gunter Bombaerts von der Technischen Universität Eindhoven wurde Dr. Christian Herzog von der Universität zu Lübeck für seine Lehrveranstaltung „Technikethik“ ausgezeichnet. Es ist das einzige ausgewählte Projekt mit internationalem Kooperationspartner, das vom Stifterverband als Tandem-Fellowship mit 30.000 Euro dotiert wurde.

Ethische Fragestellungen

Die Auszeichnung wurde an Lehrende vergeben, die mit einem Hochschuldidaktiker, mit einem Lehrenden aus einem anderen Studienfach oder von einer anderen Hochschule kooperieren. Die Lehrveranstaltung Technikethik lässt Studierendengruppen mit Start-Ups des lokalen Start-Up Accelerators Gateway 49 kooperieren. Die Studierenden sollen ethisch motiviert und begründet Konzepte erarbeiten, die dann den teilnehmenden Start-Ups präsentiert werden. Das gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, ethische Fragestellungen an echten Fallstudien zu untersuchen.

Dr.-Ing. Christian Herzog ist von dem Konzept überzeugt: "Zukunftstechnologien wie die Künstliche Intelligenz werden immer unmittelbarer gesellschaftlich relevant. Es ist daher meine Überzeugung, dass Absolventinnen und Absolventen im Bereich der Ingenieur- und Technikwissenschaften eine Ausbildung in den ethischen und gesellschaftlichen Dimensionen ihres zukünftigen professionellen Tuns erfahren müssen", sagt Dr. Herzog. "Die Förderung durch den Stifterverband ermöglicht uns, die Aspekte verantwortungsvollen Ingenieurwesens angemessen der Öffentlichkeit zu präsentieren, aber auch in fachdidaktischer Hinsicht neue Wege zu gehen."

Der Wissenschaftler leitet den Ethical Innovation Hub der Universität zu Lübeck. Es handelt sich dabei um eine gemeinsame Arbeitsgruppe des Instituts für Medizinische Elektrotechnik und des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung. Gemeinsam arbeiten die Forschenden daran, Ethik als Treiber von Innovationen zu befördern. Die Forschung konzentriert sich dabei auf methodische Ansätze der inter- und transdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Geistes- und den Technikwissenschaften.

Der Ethical Innovation Hub bietet nicht nur für Studierende, sondern auch für alle anderen Interessierten spannende Vorträge zum Thema „Technikethik“ an. So findet die englischsprachige Vortragsreihe „Virtual Ethical Innovation Lecture“ am 19. Januar statt. Sprechen wird Ansgar Koene von der University of Nottingham. Weiterführende Informationen gibt es auf der Seite des Hubs.

Dr.-Ing Christian Herzog leitet den Ethical Innovation Hub der Universität zu Lübeck (Foto: Guido Kollmeier / Uni Lübeck)