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Donnerstag, 20.02.2014

Forschung

Lübecker Forscher gründen europaweites Netzwerk

Planungsgruppe des neuen EU-Netzwerks DSDnet zu seltenen Erkrankungen

Seltene Erkrankungen: Erforschung der Grundlagen der Geschlechtsentwicklung - Für eine verbesserte Betreuung betroffener Personen

Seltene Erkrankungen benötigen eine gute Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Ärzten über die nationalen Grenzen hinaus. Deshalb wurde zur Erforschung der Grundlagen der Geschlechtsentwicklung und zur Verbesserung der Betreuung von Menschen mit Abweichungen von der üblichen Geschlechtsentwicklung jetzt ein europäisches Netzwerk gegründet („A systematic elucidation of differences of sex development“, DSDnet). Die Federführung des Projektes liegt bei Prof. Dr. Olaf Hiort, Sektion für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Lübeck.

Die Europäische Union unterstützt das Netzwerk zum Austausch von Wissenschaftlern und zur Erarbeitung von besseren Evidenz-basierten Leitlinien für die nächsten vier Jahre mit etwa 500.000 Euro. Das erste Planungstreffen des Netzwerks mit der offiziellen Gründung der beteiligten Arbeitsgruppen fand am 20. Februar 2014 in Paris statt. Aus Lübeck sind außer der Gruppe um Prof. Hiort Ärzte und Wissenschaftler der Kliniken für Kinderchirurgie, für Frauenheilkunde und aus der Inneren Medizin sowie des Instituts für Humangenetik beteiligt. Insgesamt haben etwa 90 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt ihr Interesse an einer Mitarbeit in dem Netzwerk bekundet.

Zurzeit sind 18 EU-Länder im DSDnet vertreten. Beteiligt sind die Medizinische Universität Wien (Österreich), die Universität Gent, die Universitätskinderklinik Brüssel und das Universitätsklinikum Antwerpen (Belgien), die Medizinische Universität Varna und das Universitätsklinikum Sofia (Bulgarien), die Universität Rijeka (Kroatien), das Universitätsklinikum Kopenhagen (Dänemark), das Universitätsklinikum Tartu (Estland), die Universitäten Helsinki, Turku, Ostfinnland und Oulu  sowie das Universitätsklinikum Kuopio (Finnland), das Institut Pasteur (Frankreich), die Universitäten Lübeck, Kiel und Gießen sowie die Charité Berlin (Deutschland), die Universitäten Bologna und Pisa (Italien), das Medizinische Zentrum der Erasmus-Universität Rotterdam (Niederlande), das Universitätsklinikum Oslo (Norwegen), die Medizinische Universität Poznan (Polen), das Medizinische Zentrum der Universität Ljubljana (Slowenien), das Universitätsklinikum Gregorio Maranón Madrid und das Vall d'Hebron Research Institute (VHIR) Barcelona (Spanien), das Karolinska Institute (Schweden), die Universitätskinderklinik Bern (Schweiz) sowie die Universitäten Birmingham und Glasgow und das Medical Research Council Harwell, Oxford (Großbritannien).