Vom 21.-23.09. geht es um „enérgeia | Energie. Nachhaltigkeit. Wissenschaft.“ an den deutschen Universitäten
Das Thema der 65. Jahrestagung, zu dem die Kanzler*innen der Universitäten aus dem gesamten Bundesgebiet nach Lübeck gereist sind, ist kein geringeres als „enérgeia | Energie. Nachhaltigkeit. Wissenschaft.“ Die aktuellen Entwicklungen erfordern es, dass sich auch Universitäten mit den Auswirkungen von Energieengpässen und der nachhaltigen Bewirtschaftung und effizienten Nutzung der Energie auseinandersetzen, denn Universitäten sind relevante Energieverbraucherinnen, sowie wichtige Akteurinnen im Ringen um eine ressourcensparende und nachhaltige Weiterentwicklung der Wissenschaft. "Da haben Sie sich ein wichtiges Thema ausgesucht." sagte Guido Wendt, Staatssekretär im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur bei seiner Begrüßung auf dem Lübecker Campus. Er ergänzte: "Ich hoffe, Sie haben auch ein wenig Verlängerungszeit eingeplant - da gibt es viel zu besprechen."
Neben der Möglichkeit zum Austausch und der Diskussion über Möglichkeiten und Chancen für den Wissenschaftsstandort Deutschland, bietet der Campus Lübeck zu diesem Anlass mitsamt der zahlreichen modernen Forschungsgebäude als Life-Science-Standort einen passenden Rahmen. Die Eröffnungsveranstaltung im Foyer des CBBM bildete einen passenden Auftakt. Die Präsidentin der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach, machte darauf aufmerksam, dass das nicht immer so war: "Wir befinden uns auf dem Gelände der ehemaligen Heilanstalten Strecknitz, deren Ende mit der Deportation zahlreicher Patient*innen zur Nazizeit endete. Seit 1964 gibt es hier die Medizinische Akademie Lübeck." Auch den Weg von dort zur Stiftungsuniversität zeichnete sie im Rahmen ihrer Eröffnungsrede nach, der in die Entstehung eines Life Science Campus des 21. Jahrhunderts mündete.
"In den kommenden Tagen werden wir einige Einblicke in den Werdegang der Stiftungsuniversität erhalten", sagte Dieter Kaufmann, Bundessprecher der Vereinigung der Kanzlerinnen und Kanzler der Universitäten Deutschlands und dankte Gastgeberin Sandra Magens für die Organisation der Jahrestagung. "Ich wünsche mir viele lösungsorientierte Gespräche über dieses so aktuelle Motto der diesjährigen Tagung."
Energie. Nachhaltigkeit. Wissenschaft.
"Wie Sie sehen, befinden wir uns in einem großen Forschungsgebäude, das bewirtschaftet werden will - von einer kleinen Universität mit wenigen Studierenden. Dies ist eine Herausforderung für kleine Standorte." hob Sandra Magens, Kanzlerin der Universität der Lübeck, die Bedeutung des inhaltlichen Schwerpunkts hervor. "Als dann auch noch die Energiekrise vor der Tür stand, war es klar, dass wir am Thema Energie nicht vorbeikommen."
Einen eindrucksvollen einstündigen Impulsvortrag mit dem Schwerpunkt "Nachhaltig forschen für eine nachhaltige Gesellschaft" hielt Prof. Dr. Bernd Rech, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums Berlin. Er machte aber auch darauf aufmerksam, dass Forschung selbst sehr energieintensiv sein kann und sprach konkret den hohen Energieverbrauch von Großgeräten an, wie sie unter anderem auch vom Helmholtz Zentrum Berlin betrieben werden.
Die Tradition der Kanzler*innenjahrestagung
40 Jahre ist es her, dass Lübeck das letzte Mal Ausrichterin gewesen ist für dieses bedeutende Netzwerktreffen, das mit der Mitgliederversammlung der deutschen Universitätskanzler*innen beginnt. Im diesjährigen Fachprogramm geht es zum einen um den Beitrag von Universitäten als Wissenschaftseinrichtungen zur Forschung an nachhaltiger Ressourcengewinnung und -nutzung, zum anderen um länder- und bundesübergreifend erforderliche Kraftanstrengungen, um die steigenden Energiekosten modernster Forschungsinfrastruktur dauerhaft tragen zu können. Neben der Verantwortung für den Haushalt obliegt den Kanzler*innen der Universitäten in Deutschland oftmals auch die Zuständigkeit für den Campus und die bauliche Entwicklung. Die Verbindung von effizienter Ressourcennutzung und einer nachhaltigen Campusentwicklung mitsamt der Beschäftigung mit nachhaltiger Energie sind mithin originäre Aufgaben der Kanzler*innen.
Best Practice für eine nachhaltige Campusentwicklung
Lübeck als Austragungsort der Tagung mit dieser Themensetzung eignet sich gut, da es sich um eine fokussierte, kleine Life-Science-Universität handelt, deren Forschungsschwerpunkte nur mithilfe moderner, energiereicher und kostenintensiver Infrastruktur ausgestaltet werden können. Sandra Magens, Kanzlerin der Universität zu Lübeck, freut sich über die Gastgeberrolle: „Das letzte Mal, als die Kanzler der deutschen Universitäten vor 40 Jahren in Lübeck getagt haben, gab es noch keine Kanzlerinnen. Und auch die Universität von heute ist mit der von damals nicht mehr vergleichbar. Ich freue mich daher sehr, dass Lübeck der diesjährige Austragungsort sein darf und die Tagung sich mit einem so relevanten Thema beschäftigt: enérgeia | Energie. Nachhaltigkeit. Wissenschaft.“
Rund 80 Universitätskanzler*innen, sowie Forscher*innen und Expert*innen aus Forschungs(förder)einrichtungen können im Rahmen der Tagung ins Gespräch mit Politiker*innen aus dem deutschen Bundestag oder Ministerien kommen, die ebenfalls zu Gast sind. Auf einem „Markt der Möglichkeiten“ stellen einige Universitäten Ansätze der nachhaltigen Campusentwicklung vor, die als Best Practice Vorbild für andere Standorte werden können. Die Tagungsteilnehmer*innen können von dem modernen Lübecker Life-Science-Campus mit seinen energieintensiven Forschungsgebäuden sowie dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) einen Eindruck erlangen, das derzeit eines der modernsten Universitätsklinika Deutschlands ist. Gleich drei Rundgänge mit den Schwerpunkten „Nachhaltige Campusentwicklung“, „Modernste Technik im Klinikum der Zukunft“ und „Zukunft beginnt jetzt – Papierlose Dokumentation im UKSH“ sollen beispielhaft verdeutlichen, welche Ansätze in Lübeck schon umgesetzt werden.
Die Verknüpfung zwischen dem Energiebedarf von Wissenschaftseinrichtungen und Zukunftsfragen der Nachhaltigkeit bietet ein umfangreiches Diskussionspotenzial über Lübeck hinaus. Die 65. Jahrestagung der Universitätskanzler*innen findet statt vom 21.-23. September 2023.
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