Das Lübecker Universitätsorchester war auf Konzertreise in Italien
Gute Traditionen muss man pflegen und bewahren. Das gilt nicht nur für die Musik aus der Feder von Ludwig van Beethoven, sondern auch für die Konzertreisen des Universitätsorchesters zu Lübeck. Und wenn man schon alle zwei Jahre auf traditionsreichen Pfaden wandelt, warum dann nicht einfach über die Alpen in das Land, wo die Zitronen blühen?
Gesagt, getan: Knapp 60 Musikerinnen und Musiker sammelten sich am Ende der Semesterferien, um eine gemeinsame Woche mit Musik, Sonne und viel guter Laune zu verbringen. Im Gepäck hatten sie die V. Sinfonie von Ludwig van Beethoven sowie seine Coriolan-Ouvertüre, außerdem brachten sie den Solisten Liu Luda von der Lübecker Musikhochschule mit, der das Trompetenkonzert in E-Dur von Johann Nepomuk Hummel strahlend erklingen ließ. Der langjährige Dirigent des Orchesters, Fausto Fungaroli, ließ sich bei diesem Programm und Reiseziel ebenfalls nicht zweimal bitten.
Doch bevor sich das Orchester auf der sonnigen Seite der Alpen vom Dolce Vita verwöhnen lassen konnte, bedurfte es einiger Planungs- und Probenarbeit. Unterstützt von zahlreichen ambitionierten Aushilfen aus anderen Städten Deutschlands traf sich somit eine komplette sinfonische Konzertbesetzung zu einem konzentrierten Probenwochenende vorweg in Lübeck. Erst danach begab sich die Truppe mit viel Gepäck auf die sehr lange Reise Richtung Italien: Vom Kontrabass über Lübecker Marzipan als Gastgeschenk, vom Säugling bis zum mit fast 80 Jahre ältesten Orchestermitglied, vom Notenständer bis zum Konzertplakat durfte nichts und niemand daheim vergessen werden.
Vom Säuglingsalter bis fast 80, vom Kontrabass bis zum Lübecker Marzipan
In Padua wartete auf das Orchester die überaus herzlich und festlich gestimmte deutsch-italienische Gesellschaft der Stadt. Immerhin feierte man gerade das 65jährige Bestehen dieser Gesellschaft und so fand das Konzert unter der Schirmherrschaft des deutschen Konsuls statt, der zu diesem Anlass extra aus Mailand angereist war. Auch der Bürgermeister der Stadt Padua, der Präsident der Universität Padua und weitere wichtige Persönlichkeiten Oberitaliens waren zu diesem Anlass in der Kirche Santa Rita erschienen. So umrahmt wurde das Konzert zu einem Fest, an dem Zuhörer und Musiker gleichermaßen Freude hatten.
Erfüllt von Musik und Gastfreundschaft ließen sich die Mitglieder des Orchesters, überwiegend Studenten, durch die Straßen und Gassen und natürlich auch die Kanäle der Städte Padua und Venedig tragen. Dazu guter Wein, das Knüpfen alter und neuer Kontakte und die geteilte Freude am Zusammensein entrückten die Tage in Italien dem Alltag in Deutschland.
Ein großer Dank geht an die Lübecker Possehl- und Dräger-Stiftung sowie an die Freunde und Förderer der Universität. Ohne diese Institutionen wäre die Reise in dieser Form nicht möglich gewesen.
Bei Abfahrt des Zuges zurück nach Lübeck war allen klar: Im Jahr 2021 wird es auf jeden Fall wieder eine Konzertreise geben – auf das Ziel darf man gespannt sein.
(Regina Böhme für das Lübecker Universitätsorchester, September 2019)
für die Ukraine