Elf Doktorandeninnen und Doktoranden im ZKFL nähern sich von ihren jeweiligen Fachgebieten her dem Weltkulturerbe der Hansestadt
Im vergangenen Jahr wurde das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) gegründet. Jetzt haben elf ausgewählte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland begonnen, für ihre Doktorarbeiten zu forschen. Aus den unterschiedlichsten Bereichen kommend – etwa der Ökologie, Literatur, Sozialmedizin, Philosophie oder Techniksoziologie -, nähern sie sich dem in der Hansestadt bewahrten Weltkulturerbe. Im Rahmen eines Pressegesprächs wurden die Doktoranden und einige ihrer Arbeiten heute der Öffentlichkeit vorgestellt.
„Die Resonanz auf unsere Ausschreibung hat uns überwältigt. Wir haben schließlich die interessantesten Projekte ausgewählt und die Bewerber eingeladen. Ich bin besonders von der Vielfalt der klugen Projekte begeistert, die wir jetzt in die Förderung aufnehmen konnten“, erklärte Prof. Dr. Cornelius Borck, einer der ZKFL-Sprecher.
Die jungen Wissenschaftler betätigen sich auf ganz verschiedenen Arbeitsfeldern. So gehen sie etwa der Frage nach, wie Emanuel Geibel zum Literaturstar seiner Zeit wurde, sie beschäftigen sich mit der Geschichte der Juden in Lübeck ab 1850, mit der Tafelmalerei in der Hansestadt von 1470 bis 1520, der Wissensvermittlung in der Hörgeräteversorgung oder der Kulturlandschaft am Dummersdorfer Ufer.
Im Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck haben sich jeweils vier Einrichtungen sowohl der Universität zu Lübeck als auch der Hansestadt Lübeck zusammengeschlossen, um die hier vorhandenen Potenziale im Bereich der Kulturwissenschaften zu bündeln und gezielt Forschungsprojekte zu kultur-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Themen zu initiieren.
Die Beteiligten sind auf Seiten der Universität das Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung, das Institut für Multimediale und Interaktive Systeme, das Institut für Sozialmedizin und die Professur für Bevölkerungsmedizin. Auf Seiten der Stadt sind es die Kulturstiftung Hansestadt Lübeck / die Lübecker Museen, der Bereich Archäologie und Denkmalpflege, das Archiv und die Stadtbibliothek.
Die acht Doktorandinnen und drei Doktoranden werden im Rahmen ihrer Doktorarbeiten von diesen Institutionen betreut. Neun Promotionen werden über ein Stipendienprogramm ermöglicht, zwei Promotionen werden mit einem wissenschaftlichen Volontariat verknüpft – das so genannte „Lübecker Modell“.
ZKFL-Sprecher Prof. Dr. Hans Wißkirchen betonte abschließend: „Ich freue mich sehr, dass den renommierten Kulturinstitutionen und den überregional bedeutenden Sammlungen der Hansestadt Lübeck nun endlich die wissenschaftliche Aufmerksamkeit zuteil wird, die sie verdienen. Das ZKFL mit seinen motivierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird darüber hinaus die kulturwissenschaftlichen Debatten beleben.“
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