Eine halbe Million Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Errichtung eines Kompetenzzentrums Herzinsuffizienz am Universitätsklinikum in Lübeck mit 500.000 Euro. Mit diesen Mitteln soll sowohl die Versorgung von herzkranken Patienten als auch die Forschung zum Thema Herzmuskelschwäche verbessert werden. Zudem soll auch ein weiterer Impuls für die Herzforschung am Uni-Campus Lübeck gesetzt werden. Herzinsuffizienz ist der medizinische Ausdruck für Herzschwäche. Sie ist eine Volkskrankheit, an der in Deutschland weit mehr als eine Million Menschen erkrankt sind. Ihre Häufigkeit steigt stetig an, daher wird sie als dominierende Herz-Kreislauf-Erkrankung des 21. Jahrhunderts angesehen.
Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Direktor der Medizinischen Klinik II und Leiter des Lübecker Projektes, sagte anlässlich der Förderungszusage:"Sowohl die optimale Abklärung der Ursachen als auch die Behandlung von Patienten mit Herzschwäche stellen eine große Herausforderung dar. So haben Studien aus England gezeigt, dass bei vielen Patienten mit Luftnot, Schmerzen in der Brust oder Wassereinlagerungen im Gewebe die Diagnose nicht stimmt. Bei anderen Patienten wiederum war die Behandlung lückenhaft. Dies soll für die etwa 2500 Lübecker mit einer Herzinsuffizienz kein Thema sein. Wir wollen gemeinsam mit den Hausärzten, Internisten und Kardiologen hier in Lübeck die Situation verbessern."
Hilfreiche Medikamente und sinnvolle Allgemeinmaßnahmen sollen gleichermaßen den Patienten mit Herzmuskelschwäche angeboten werden. Die Lübecker Mediziner haben bereits gemeinsam mit ihren niedergelassenen Kollegen aus der Region eine Reihe von Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt.
Als wissenschaftliche Ziele definiert Prof. Schunkert: "Wir wollen die Ursachen der Herzmuskelschwäche besser charakterisieren und insbesondere für Patienten mit familiären Formen diagnostische Tests entwickeln." So sind die Lübecker Forscher bei einer groß angelegten epidemiologischen Studie federführend, bei der durch wiederholte Messungen über Jahre hinweg aufgeklärt werden soll, welche Lebensumstände zur Entstehung einer Herzinsuffizienz beitragen.
Das Forschungslabor in Lübeck bildet die Deutschlandzentrale für den Aufbau einer zukunftsweisenden molekularen Diagnostik bei Patienten mit angeborener Schwäche des Herzmuskels. Leiterin ist Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Jeanette Erdmann. Dabei geht es um die Entwicklung und Erprobung neuer aufwändiger Diagnoseverfahren. Prof. Schunkert: "Wir hoffen, in den vier Jahren der Förderung durch das Bundesministerium unsere Methoden für die Routinediagnostik fit zu bekommen. Wichtig ist auch die Ausstrahlung des Netzes auf die Allgemeinbevölkerung."
So ist ein weiteres Ziel des Kompetenznetzes Herzinsuffizienz, Patienten und Öffentlichkeit über das Syndrom Herzinsuffizienz und neue Forschungsergebnisse umfassend zu informieren und damit die Basis für eine effektive Prävention zu schaffen.
für die Ukraine