Warum lassen Lernvermögen und Gedächtnis mit den Jahren nach? Das eigene Forschungsthema spannend, verständlich und kurzweilig erklärt
Die Neurowissenschaftlerin Dr. Tineke Steiger ist mit dem KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet worden. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Psychologie der Universität zu Lübeck. Für ihre Promotion hat sie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf geforscht. Insgesamt sechs Nachwuchsforscher haben den mit 5000 Euro prämierten Preis erhalten.
"Ich freue mich sehr über die Auszeichnung und die damit verbundene Publikation in einer Sonderbeilage der ZEIT," sagt Dr. Steiger. Besonders erfreut sei sie aber auch über die weitergehende Förderung durch die Klaus Tschira Stiftung, zum Beispiel durch einer professionelle Weiterbildung im Bereich Wissenschaftskommunikation oder auch der Möglichkeit, am Heidelberger Laureate Forum, der Nobelpreisträgertagung, als Zuhörerin teilzunehmen.
Komplexes einfach erklärt
Dr. Tineke Steiger erklärt in ihrem Beitrag „Im Alter nichts Neues?“, warum sich unsere Lern- und Gedächtnisleistung im Alter verschlechtert. Lagert sich im hohen Erwachsenenalter zum Beispiel Eisen in bestimmten Gehirnarealen ab, oder verlieren dort verlaufende Nervenfasern ihre Isolierung, werden Lern- und Gedächtnisprozesse erschwert.
Die sechs Wissenschaftler haben sich in ihren Doktorarbeiten ganz unterschiedlichen Fragestellungen gewidmet und auf Deutsch einen Artikel darüber geschrieben – einen Text, der auch Nicht-Wissenschaftler aufmerksam machen soll, auf das, was aktuell in der Forschung passiert. Am 11. Oktober wurden sie in der Alten Aula der Universität Heidelberg mit dem KlarText-Preis ausgezeichnet.
161 Bewerber
Die Klaus Tschira Stiftung hat die Auszeichnung bereits zum 16. Mal vergeben. 2018 haben 161 Wissenschaftler einen Text in den Kategorien Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften oder Physik eingereicht. Eine Jury aus Wissenschaftlern und Journalisten hat in drei Schritten die besten Beiträge ausgewählt. Dabei haben sich die Juroren auf keinen Siegerbeitrag in der Physik verständigen können, da ihnen kein Beitrag als preiswürdig erschien.
Die Preisträger in den übrigen Kategorien haben ihre Doktorarbeiten am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig, an der ETH Zürich, der TU Ilmenau, der TU München sowie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf angefertigt.
„Wissenschaft und Gesellschaft dürfen sich nicht voneinander entfremden, deshalb ist es wichtig, dass sich Forschende verständlich ausdrücken. Dieses Bewusstsein fördern wir mit dem KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation“, sagt Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung.
Alle Bewerber, nicht nur die Gewinner, lädt die Klaus Tschira Stiftung zu einem zweitägigen Workshop Wissenschaftskommunikation nach Heidelberg ein. Die Siegerbeiträge erschienen am Tag der Preisverleihung in einem Wissensmagazin, das der ZEIT beilag. Erfahrene Wissenschaftsjournalisten haben die Beiträge der KlarText-Sieger hierfür in enger Abstimmung mit ihnen noch einmal bearbeitet. Die Bewerbungsrunde für KlarText 2019 beginnt Mitte November 2018. Einsendeschluss für die Textbeiträge ist der 28. Februar 2019.
für die Ukraine