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Mittwoch, 17.10.2018

Forschung

KlarText-Preis der Klaus Tschira Stiftung für Dr. Tineke Steiger

Dr. Tineke Steiger hat über die Verschlechterung der Lern- und Gedächtnis­leistung im Alter einen Text geschrieben, der auch für Laien verständlich ist - dafür wurde sie ausgezeichnet. (Foto: Nikola Neven Haubner)

Warum lassen Lernvermögen und Gedächt­nis mit den Jahren nach? Das eigene Forschungsthema spannend, verständlich und kurzweilig erklärt

Die Neurowissenschaftlerin Dr. Tineke Steiger ist mit dem KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet worden. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Psychologie der Universität zu Lübeck. Für ihre Promotion hat sie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf geforscht. Insgesamt sechs Nachwuchsforscher haben den mit 5000 Euro prämierten Preis erhalten. 

"Ich freue mich sehr über die Auszeichnung und die damit verbundene Publikation in einer Sonderbeilage der ZEIT," sagt Dr. Steiger. Besonders erfreut sei sie aber auch über die weitergehende Förderung durch die Klaus Tschira Stiftung, zum Beispiel durch einer professionelle Weiterbildung im Bereich Wissenschaftskommunikation oder auch der Möglichkeit, am Heidelberger Laureate Forum, der Nobelpreisträgertagung, als Zuhörerin teilzunehmen.

Komplexes einfach erklärt

Dr. Tineke Steiger erklärt in ihrem Beitrag „Im Alter nichts Neues?“, warum sich unsere Lern- und Gedächtnis­leistung im Alter verschlechtert. Lagert sich im hohen Erwachsenen­alter zum Beispiel Eisen in bestimmten Gehirn­arealen ab, oder verlieren dort verlaufende Nerven­fasern ihre Isolierung, werden Lern- und Gedächtnis­prozesse erschwert.

Die sechs Wissenschaftler haben sich in ihren Doktorarbeiten ganz unterschiedlichen Fragestellungen gewidmet und auf Deutsch einen Artikel darüber geschrieben – einen Text, der auch Nicht-Wissenschaftler aufmerksam machen soll, auf das, was aktuell in der Forschung passiert. Am 11. Oktober wurden sie in der Alten Aula der Universität Heidelberg mit dem KlarText-Preis ausgezeichnet.

161 Bewerber

Die Klaus Tschira Stiftung hat die Auszeichnung bereits zum 16. Mal vergeben. 2018 haben 161 Wissen­schaftler einen Text in den Kategorien Biologie, Chemie, Geo­wissen­schaften, Informatik, Mathe­matik, Neuro­wissen­schaften oder Physik eingereicht. Eine Jury aus Wissen­schaftlern und Journalisten hat in drei Schritten die besten Beiträge ausgewählt. Dabei haben sich die Juroren auf keinen Sieger­beitrag in der Physik verständigen können, da ihnen kein Beitrag als preis­würdig erschien.

Die Preisträger in den übrigen Kategorien haben ihre Doktor­arbeiten am Helmholtz-Zentrum für Umwelt­forschung (UFZ) in Leipzig, an der ETH Zürich, der TU Ilmenau, der TU München sowie am Universitäts­klinikum Hamburg-Eppendorf angefertigt.

„Wissenschaft und Gesellschaft dürfen sich nicht voneinander entfremden, deshalb ist es wichtig, dass sich Forschende verständlich ausdrücken. Dieses Bewusst­sein fördern wir mit dem KlarText-Preis für Wissen­schafts­kommunikation“, sagt Beate Spiegel, Geschäfts­führerin der Klaus Tschira Stiftung.

Alle Bewerber, nicht nur die Gewinner, lädt die Klaus Tschira Stiftung zu einem zweitägigen Workshop Wissen­schafts­kommunikation nach Heidelberg ein. Die Sieger­beiträge erschienen am Tag der Preis­verleihung in einem Wissens­magazin, das der ZEIT beilag. Erfahrene Wissenschafts­journalisten haben die Beiträge der KlarText-Sieger hierfür in enger Abstimmung mit ihnen noch einmal bearbeitet. Die Bewerbungs­runde für KlarText 2019 beginnt Mitte November 2018. Einsende­schluss für die Text­beiträge ist der 28. Februar 2019.