Kinder- und jugendgerechte Erfahrungsräume: Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Verbundprojekt der Universität zu Lübeck mit 580.000 Euro
Partner sind das Günter Grass-Haus, das Museum für Natur und Umwelt, das Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium und die Geschwister-Prenski-Schule in Lübeck. Mit ihnen zusammen gestaltet das Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS) der Universität die weitere Entwicklung und den Transfer kinder- und jugendgerechter interaktiver Medien im Projekt „Ambient Learning Spaces“ (Lernräume in der Lebensumgebung), das die DFG über drei Jahre fördert.
Über Inhalte und Zielsetzungen des Projektes informierten Prof. Dr. Michael Herczeg (Direktor des IMIS, Projektleiter), Dr. Thomas Winkler (wissenschaftlicher Mitarbeiter, Projektkoordinator), Prof. Dr. Hans Wißkirchen (Kulturstiftung der Hansestadt Lübeck, leitender Direktor der Lübecker Museen), Jörg-Philipp Thomsa (Günter Grass-Haus, Museumsleiter), Dr. Susanne Füting (Museum für Natur und Umwelt, Museumsleiterin), Kai Glasneck (Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium, Schulleiter) und Burkhard Dierks (Geschwister-Prenski-Schule, Fachlehrer) auf einer Pressekonferenz am 3. Mai 2016 im Multimedialabor des Instituts.
Die Projektförderung steht im Rahmen der Initiative „Erkenntnistransfer – Potenziale entdecken, Anwendung fördern“, mit der die Deutsche Forschungsgemeinschaft den Austausch zwischen der Wissenschaft und allen öffentlichen Bereichen stärkt und unterstützt.
Seit 2001 werden am IMIS modernste interaktive Medien für Kinder und Jugendliche erforscht, prototypisch entwickelt und in ihren Wirkungen untersucht. Im Rahmen der KiMM-Initiative (Kids in Media and Motion) der Schülerakademie der Universität zu Lübeck sowie der seit 2008 durchgeführten DFG-Projekte Ambient Learning Spaces werden vor allem Medien erforscht, die einen hohen Grad an ganzheitlicher Interaktion mit den Nutzern ermöglichen. Die Interaktionsformen sind dabei ganzheitlich einerseits im Sinne hoher Körperbezogenheit (z.B. Wearables, Smart Phones, Mobile Computersysteme) und andererseits im Sinne einer Raumbezogenheit (Tangibles, Ambiente Systeme, Interaktive Wände, sensorgestützte Rauminstallationen). Solche fortgeschrittenen Medien, die in Zukunft die Lebenswelten massiv durchdringen, werden im Rahmen des Projekts bereits heute in Form von Lehr- und Lernmedien an Schulen und Museen erprobt.
Vor allem Kinder und Jugendliche erleben und nutzen diese Medien im Rahmen des Projekts in den jeweiligen Kontexten „Schule“ und „außerschulischer Lernraum“ wie Museum, Stadt oder Biotop. Entsprechend wurden die genannten Schulen und Museen in den letzten Jahren mit ersten geeigneten Systemlösungen ausgestattet, so dass dort eine alltägliche Nutzung, Weiterentwicklung und Untersuchung der Akzeptanz und der Wirkungen erfolgen kann.
Die Grundlagen und Systeme wurden von den Lübecker Partnern bereits 2008 bis 2014 in den beiden aneinander anschließenden DFG-Projekten „Kinder- und jugendgerechte Vermittlungskonzepte von körper- und raumbezogenen interaktiven Computersystemen und Medien“ erarbeitet und entwickelt. In dem nun bewilligten Folgeprojekt werden sie gemeinschaftlich ausgebaut und verstetigt. So können weitergehende Erfahrungen mit diesen wichtigen künftigen Medienformen im praktischen Feld gesammelt werden. Das IMIS unterstützt die Partner durch wissenschaftliche und technische Begleitung. Damit werden zukünftige Lehr- und Lernmedien schon heute in den praktischen Einsatz an Lübecker Schulen und Museen gebracht und weitere Erfahrungen gesammelt. Das Projekt steht in enger Verbindung mit der Schülerakademie der Universität sowie dem Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) und bezieht geistes- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen mit ein.
An die Pressekonferenz am 3. Mai schließen sich in den kommenden Monaten weitere Pressetermine an, mit denen wir die Umsetzungen des Medienkonzepts in den beteiligten Schulen und Museen zusammen mit den Projektpartnern vor Ort zeigen werden. Wir laden rechtzeitig und gesondert dazu ein.
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