Freitag, 05.05.2023

Universität

Jahresempfang 2023

Friedensnobelpreisträgerin Prof. Irina Scherbakowa sprach im CBBM

Das Forschungsgebäude Center of Brain Behavior and Metabolism (CBBM) hat am Donnerstag, 4. Mai 2023, seine Türen geöffnet und zahlreiche Gäste im Foyer zum diesjährigen Jahresempfang der Universität zu Lübeck empfangen. 

Gastgeberin Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach, Präsidentin der Universität zu Lübeck, begrüßte um 18 Uhr sowohl Karin Prien, Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, als auch Festrednerin Prof. Irina Scherbakowa und die Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Vivian Upmann, Pressesprecherin der Universität zu Lübeck, moderierte die Veranstaltung.

Herausforderungen gut bewältigt

Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach blickte auf das vergangene Jahr zurück, auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, die Klima- und Energiekrise, die Inflation, aber auch auf besondere Veranstaltungen und Forschungsprojekte, wie Anomed, ein Anonymisierungsnetzwerk im Bereich Medizin oder die erhebliche Steigerung der Drittmittelaufkommen. "Wir haben gemeinsam gewaltige Herausforderungen gut bewältigt", sagte die Uni-Präsidentin.

Forschungsministerin Karin Prien nannte die Drittmittelsteigerung "eindrucksvoll" und gratulierte vier Forschenden der Universität zu Lübeck, die 2022 den Titel "Highly Cited Researchers" erhalten haben. Mit Blick auf die Spendenkampagne "Lübeck aktiv für die Ukraine" sagte die Ministerin: "Die Universität zu Lübeck hat erneut unter Beweis gestellt, dass sie Verantwortung übernimmt."

Prof. Irina Scherbakowa hielt eine bewegende Festrede mit dem Titel "Memorial: 30 Jahre Kampf um ein Geschichtsbild. Was bleibt?" Sie ist Gründungsmitglied der Menschenrechtsorganisation Memorial, die im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Memorial gilt mittlerweile als die bedeutendste Menschenrechtsorganisation in Russland und setzt sich seither für eine Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Stalinismus in der ehemaligen Sowjetunion ein. Prof. Scherbakowa blickte auf die vergangenen drei Jahrzehnte der russischen Geschichte bis zum Angriffskrieg auf die Ukraine und die heutige Situation.

Der Jahresempfang ist traditionell zudem eine wichtige Veranstaltung für Ehrungen und Preisverleihungen. Die Ehrennadel der Universität zu Lübeck wurde in diesem Jahr verliehen an Peter Mühlhausen, Oberamtsrat außer Dienst, der als erster Verwaltungsmitarbeiter bei der Einrichtung und Gründung als Medizinische Akademie 1964 hier an der Universität zu Lübeck angestellt war.

Ein weiteres Highlight war die Vergabe des Thomas-Fredenhagen-Preises: Seit 2016 wird der Preis alle zwei Jahre von der Kaufmannschaft zu Lübeck, der Professor Hans-Heinrich Otte-Stiftung und der Universität zu Lübeck verliehen. Vergeben wird er für besondere Leistungen und Aktivitäten im Bereich des Technologietransfers sowie der Patent- und Schutzrechtsentwicklung. In diesem Jahr erhielt den Hauptpreis, der mit einem Preisgeld von 10.000 Euro ausgestattet ist, Prof. Rolf Hilgenfeld vom Institut für Molekulare Medizin. Überzeugt hat er mit dem Projekt  „Strukturbasiertes Design: Inhibitoren der Coronavirus-Proteasen“. Laudator war Prof. Thomas Peters vom Institut für Chemie und Metabolomics.

Den Thomas-Fredenhagen-Sonderpreis für Innovation erhielt Dr. Ramtin Rahmanzadeh vom Institut für Biomedizinische Optik. Das Projekt, mit dem er sich beworben hatte, heißt „Frischesensor für eine intelligente Lebensmittelverpackung“. Laudator Prof. Christian Sina verriet den Zuschauenden, wie die dabei verwendete Folie anzeigt, ob das verpackte Lebensmittel noch genießbar ist. Mit dem Projekt könne somit das große Problem der Lebensmittelverschwendung angegangen werden. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. 

Die Vorsitzenden des AStA hatten ebenfalls einen Wortbeitrag und berichteten aus der Studierendenschaft. Musikalisch begleitet wurde der Jahresempfang vom Trio Nidas. Niels Rathje (Gitarre), Svenja Lippert (Violine) und David Arbeiter (Klarinette) spielten Kompositionen von Klezmer bis hin zu Gypsy Swing.