Mit ihrem Projekt „Reallabor Nutzerzentriertes Bidirektionales Laden“ (ReNuBiL) wollen Wissenschaftler der Universität ein neuartiges System zum intelligenten Laden von Elektroautos in Schleswig-Holstein entwickeln
Der Clou: Künftige Carsharing-Flotten wie etwa die der „Statt Auto eG“ könnten dann nicht nur mit überschüssigem Windstrom betankt werden, sondern im „Rückwärtsgang“ ihren Strom auch wieder in lokale Firmennetze abgeben.
„Über solche Batteriespeicher auf vier Rädern könnten Verbrauchsspitzen in Unternehmen intelligent ausgeglichen werden und auch eine Menge Leitungen eingespart werden – ein riesiger Beitrag zur Energiewende“, sagte Dr. Bernd Buchholz, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, am 10. Februar nach der Übergabe des Förderbescheids in Höhe von 800.000 Euro in der Universität. Die Professoren Thomas Franke vom Institut für Multimediale und Interaktive Systeme und Martin Leucker vom Institut für Softwaretechnik und Programmiersprachen nahmen den Bescheid entgegen.
Lebendiges Labor
Nach den Worten von Franke und Leucker soll mit dem Projekt zunächst eine Forschungsinfrastruktur auf dem Lübecker Campus geschaffen werden. „Wir wollen ein lebendiges Labor aufbauen. Alle Nutzerinnen und Nutzer unseres Kooperationspartners ,Statt Auto‘ können mit diesen Fahrzeugen fahren und uns damit Daten schenken, aus denen wir dann lernen, wie wir das bidirektionale Laden gestalten müssen, damit es am Ende optimal funktioniert und von den Kunden gewollt wird“, sagte Franke. Dabei gehe es wissenschaftlich um die „hoch spannende Kombination von Psychologie und Informatik“.
Wie Buchholz sagte, handelt es sich bei der Förderung um eines von zehn Vorhaben innerhalb eines Ideenwettbewerbs des Landes zur Forschungsinfrastruktur. Dafür hat die Landesregierung insgesamt 6,3 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln bereitgestellt.
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