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Dienstag, 31.05.2011

Forschung

Gründung des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck

Bündelung der Lübecker Potenziale und gezielte Initiierung kultur-, geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschungsprojekte

Die Universität zu Lübeck und die Hansestadt Lübeck gründen gemeinsam ein Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL). Darin schließen sich jeweils vier Einrichtungen sowohl der Universität als auch der Stadt zusammen, um die in Lübeck vorhandenen Potenziale im Bereich der Kulturwissenschaften zu bündeln und gezielt Forschungsprojekte zu kultur-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Themen zu initiieren. So sollen junge und engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Lübeck gewonnen werden.

Im Rahmen einer Feierstunde wurde das Zentrum am 31. Mai 2011 offiziell eröffnet. Die Feier fand im Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsgeschichte der Universität in der Königstraße statt, wo das neue Zentrum auch seine Geschäftsstelle hat.

„Ich freue mich sehr, dass rechtzeitig zum Jahre 2012, wenn Lübeck Stadt der Wissenschaft sein wird, dieses Zentrum die enge Verbundenheit von Stadt und Universität zum Ausdruck bringt“, hob Bürgermeister Bernd Saxe in seiner Ansprache hervor.

Das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung (ZKFL) ist das jüngste Zentrum der Universität zu Lübeck und zugleich Ausdruck einer neuen Partnerschaft mit der Stadt. Von Seiten der Universität bringen das Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung, das Institut für Multimediale und Interaktive Systeme, das Institut für Sozialmedizin und die Professur für Bevölkerungsmedizin ihre Kompetenz in das Bündnis ein. Als feste Partner von Seiten der Stadt sind die Kulturstiftung Hansestadt Lübeck / Lübecker Museen, der Bereich Archäologie und Denkmalpflege, das Archiv der Hansestadt Lübeck und die Stadtbibliothek der Hansestadt Lübeck im ZKFL-Netzwerk eingebunden.

Der Präsident der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Peter Dominiak, sagte anlässlich der Eröffnung des neuen Zentrums: „Das ZKFL, eine gemeinsame Initiative der Hansestadt Lübeck und der Universität zu Lübeck, ist das deutliche Zeichen für ihre enge Kooperation und unterstreicht bereits jetzt die Nachhaltigkeit eines der Projekte im Rahmen der ‚Stadt der Wissenschaft’ im Jahr 2012. Stadt und Universität schaffen für die Bürger der Hansestadt und ihrer Region ein Zentrum, das auf beiden Seiten viele bereits bestehende Institute und Initiativen in einem Zentrum zusammenfasst. Wir wollen damit demonstrieren, dass uns der Titel ‚Stadt der Wissenschaft’ nicht nur Ehre, sondern auch Verpflichtung ist.“

Ziel ist es, die in Lübeck reichlich vorhandenen Ressourcen aus den Bereichen der Kunst, Literatur, Musik, Geschichte, Biologie, Völkerkunde, Archäologie und Denkmalpflege sinnvoll zu nutzen. An den im ZKFL zusammengefassten städtischen Einrichtungen können Promotionen und ähnliche wissenschaftliche Forschungsprojekte durchgeführt werden. Die Promotion soll mit einem wissenschaftlichen Volontariat verknüpft werden – eine Idee, die als „Lübecker Modell“ beschrieben wird. Darüber hinaus sollen Promotionen über ein Stipendienprogramm ermöglicht werden.

Prof. Dr. Hans Wißkirchen, einer der beiden Sprecher des Zentrums, begrüßte es besonders, dass das kulturelle Erbe der Hansestadt Lübeck jetzt in einem universitären Forschungszentrum Gegenstand von wissenschaftlichen Projekten werden kann. „Wir sind sehr optimistisch, dass es uns so gelingt, das in Lübeck schlummernde kulturwissenschaftliche Potential in die nationalen Forschungsnetzwerke einzubringen.“

Lübecker Stiftungen haben ihre Unterstützung für die Finanzierung des Projekts in Aussicht gestellt.  Die Hansestadt stellt die nötigen personellen, administrativen und infrastrukturellen Grundressourcen bereit. Die Universität übernimmt die laufenden Verwaltungskosten und hat zudem eine halbe Sekretariatsstelle eingerichtet.

„Von Anfang an traf die Zentrumsidee sowohl in der Universität als auch in der Stadt auf offene Ohren,“ berichtete Prof. Dr. Cornelius Borck, Sprecher des ZKFL von Seiten der Universität, über die Gründungsphase: „Zeiten knapper Kassen zwingen, von Anfang an intelligente Konzepte zu entwickeln. Wir wollen nachhaltig und langfristig ein engagiertes Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Lübeck ansiedeln. Inzwischen haben wir ein internes wissenschaftliches Kolloquium gestartet, das bereits an der Forschungsagenda arbeitet, damit im Herbst die ersten Projekte beginnen.“

Das Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung in der Königstraße 42