Sparkasse zu Lübeck stiftet 10.000 Euro für ambitionierte Gründerpersönlichkeiten mit innovativen Geschäftsideen
Das biotechnologische Gründungsprojekt „iPS-HL“ aus der Universität zu Lübeck erhält den Gründerpreis „BioMedTec 2014“ der Sparkasse zu Lübeck AG. Der Preis wurde am 30. Juni von Frank Schumacher, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse zu Lübeck, und Dr. Frank Nägele, dem Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein, im Rahmen einer Festveranstaltung im Audimax des BioMedTec Wissenschaftscampus Lübeck feierlich verliehen.
Das geplante Unternehmen „iPS-HL GmbH“ wird mit der neuartigen Technologie der induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) Zellanalysen durchführen, mit denen personalisierte Aussagen über das Vorliegen einer Erbkrankheit getroffen werden können. Das Gründerteam besteht aus Prof. Dr. Christine Klein, Prof. Dr. Jeanette Erdmann, Dr. Philip Seibler, Dr. Anne Grünewald und Dr. Stephanie Stölting aus den Instituten für Neurogenetik und für Integrative und Experimentelle Genomik der Universität zu Lübeck sowie aus der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck.
„Die Sparkasse zu Lübeck vergibt den ‚Gründerpreis der Sparkasse zu Lübeck AG – Bio-MedTec‘ zum vierten Mal. In diesem Jahr erreichte die Qualität der eingereichten Wett-bewerbsbeiträge ein herausragend hohes Niveau. Das ist beeindruckend und ein positiver Beleg für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Lübeck. Angesichts der außerordentlichen Resonanz werden wir den Preis auch in Zukunft vergeben. Unser Preis ist ein gezielter Beitrag zur Wirtschaftsförderung in der Region. Mit dem Gründerpreis tragen wir dazu bei, die Innovationskraft in Lübeck transparent und deutlich zu machen. Denn wir wollen uns nicht mit Erkenntnisgewinnen aus der Forschung zufrieden geben: Viel wichtiger ist es, diese auch umzusetzen“, sagte Frank Schumacher, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse zu Lübeck AG, anlässlich der Preisverleihung.
Kernbereich des zukünftigen Unternehmens „iPS-HL GmbH“ wird die kommerzielle Vermarktung eines neuen menschlichen Zellmodells sowie dessen krankheitsrelevante Funktionsanalysen sein. Das Gründerteam entwickelte hierzu eine iPS-Plattformtechnologie, mit deren Hilfe für viele derzeit noch nicht therapierbare Erkrankungen ein „personalisiertes“ Zellmodell in kurzer Zeit und ethisch unbedenklich etabliert werden kann. Durch neue Analysetechniken („next generation sequencing“) in der Molekularbiologie kam es in den letzten fünf Jahren zu einem explosionsartigen Zuwachs an neu entdeckten erblichen Krankheitsursachen und bisher unbekannten Krankheiten.
Gerade für Krankheiten, die schwer zugängliche Organe wie das Gehirn oder das Herz betreffen, sind direkte Untersuchungsmöglichkeiten am lebenden Menschen extrem begrenzt. Die „iPS-HL GmbH“ bedient sich an dieser Stelle einer im Jahr 2012 mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichneten Technologie, die es möglich macht, aus einer kleinen Hautstanze Hautzellen durch einen Reprogrammierungsschritt auf adulte, pluripotente Stammzellen zurückzuführen. Diese können im weiteren Verlauf zu den krankheitsrelevanten Geweben differenziert werden. Auf diese Weise kann das gesamte genetische Profil des Spenders auf ethisch unbedenkliche Art zu Funktionstests und Medikamentenentwicklung eingesetzt werden. Die Unternehmensgründung ist für Mitte 2016 geplant.
Der Gründerpreis „BioMedTec“ der Sparkasse zu Lübeck ist mit 10.000 Euro dotiert. Er zeichnet herausragende Leistungen bei der Entwicklung innovativer und tragfähiger Geschäftskonzepte sowie beim Aufbau neuer Unternehmen aus den Instituten des BioMedTec Wissenschaftscampus Lübeck aus. Zu diesem Verbund haben sich seit 2012 die Universität und die Fachhochschule Lübeck unter anderem mit den auf dem Campus ansässigen Forschungs- und Technologieeinrichtungen, mit dem Universitätsklinikum sowie mit Firmen der Biomedizintechnik zusammengeschlossen.
Der Gründerpreis der Sparkasse zu Lübeck wird seit 2008 alle zwei Jahre vergeben. Die Preisträger waren 2008 Dipl.-Ing. Lukas Ramrath mit der pro medTec GmbH, 2010 Dr. Eva Lankenau mit der OptoMedical Technologies GmbH und 2012 Timo Sattel mit dem Gründungsprojekt Fork Labs.
Im Wettkampf um den Gründerpreis 2014 setzte sich „iPS-HL“ gegen starke Konkurrenz durch. Nominiert waren auch die Projekte „Bicycle Smart Power“, „Biogenetic Lead“, „Cycloud“, „Efficient Intelligence“, „iLLUMINIGHT“, „MediBox“, „Social Media Aggregati-on“ und die „Xtal Concepts GmbH“.
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