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Freitag, 12.06.2020

Studium

„Großer Respekt an die Uni“

Online versus Präsenz: Die studentischen Fachschaften der Universität haben eine erste Auswertung ihrer umfassenden Befragung zu den Erfahrungen mit der Lehre in diesem Semester vorgelegt

„Online-Angebot von Vorlesungen bitte beibehalten“, schrieb ein Student schon am dritten Vorlesungstag dieses Sommersemesters frühmorgens um 01:45 Uhr auf der Lehr- und Lernplattform Moodle der Universität. „Da muss ich etwas schmunzeln“, antwortete der Studiengangsleiter knappe zwölf Stunden später. Denn die Debatte „Online versus Präsenz“ sei alt, aber vor Corona nie so richtig vom Fleck gekommen – „wenn die sonstige Lage nicht so ernst wäre, würden alle Befürworter von Online-Lehre jetzt auf den Straßen Freudentänze aufführen“, schrieb er.

Die studentischen Fachschaften der Universität haben zu den Erfahrungen in diesem ersten digitalen Sommersemester eine umfassende Befragung durchgeführt. Der Rücklauf war hoch: über 3.000 der gut 5.000 Studierenden, also mehr als 65 Prozent, beantworteten den Fragenkatalog, der sich von der technischen Ausstattung, dem zeitlichen und Arbeitsaufwand fürs Studium, den Klausurregelungen, möglichen Sicherheits- und Datenschutzbedenken bis hin zum Tagesablauf sowie finanziellen und mentalen Belastungen in diesem speziellen Semester bezog.

Über 95 Prozent der Studierenden sind den Dozierenden für ihren Einsatz in der digitalen Lehre dankbar, resümieren die Vorsitzenden der Fachschaften Medizin und Gesundheit, Psychologie, Mathematik und Informatik sowie Angewandte Naturwissenschaften und Technik das Ergebnis der Befragung. Allerdings: einige können aufgrund des schlechten Internets zum Beispiel im Studentenwohnheim nicht adäquat an der Online-Lehre teilnehmen, und für rund 70 Prozent hat sich die Vernetzung zu den Kommiliton*innen etwas oder deutlich verschlechtert.

Sorge um eine Verlängerung des Studiums

In den Studiengängen des Bereichs Angewandte Naturwissenschaften und Technik beispielsweise haben 60 Prozent der Studierenden „aufgrund erhöhter mentaler Belastung und ausgefallener oder verschobener Praktika und Laborarbeiten die Befürchtung, ihr Studium verlängern zu müssen“, wie die Fachschaftsvertretung schreibt. Dies trifft, wenn auch zu geringeren Anteilen, ebenfalls für die übrigen Studienbereiche zu. Auch die im Befragungszeitraum noch bestehende Schließung der Hochschulbibliothek war für viele ein Problem. Inzwischen gibt es aber wieder Zugangsregelungen unter Beachtung der Kontakt- und Hygieneauflagen, ebenso wie seit 8. Juni für die Mensa.

„Besonders die angebotene Unterstützung durch die Dozierenden bei der Vermittlung von Lerninhalten wurde von den Psychologie-Studierenden als gut bewertet“, heißt es in der betreffenden Fachbereichsauswertung. Und unter den freien Antworten auf die Abschlussfragen nach Anregungen, Kritik und Lob kamen diese Sätze: „Großer Respekt an die Uni und alle Mitarbeitenden für den sehr schnellen und unproblematischen Übergang zur Onlinelehre“, „Großer Dank an alle Dozierenden für das große Verständnis und die vielen Mühen, das Semester so lehrreich wie möglich zu gestalten“, „Dank an Fachschaft für die Vertretung und das Abfragen der Meinung der Studierenden“ und last but not least „Dank an ITSC für Aufwand“.

  • Die Ergebnisse der Befragung sind hochschulintern im Moodle der Universität unter https://moodle.uni-luebeck.de/login/index.php nachzulesen. Eine Veröffentlichung im Deutschen Ärzteblatt und einer Fachzeitschrift für Physiotherapie ist in Planung.

Die detaillierte Auswertung der Befragung ist hochschulintern im Moodle der Universität veröffentlicht

Aufenthaltsort außerhalb Lübecks

Technische Voraussetzungen der Studierenden

Mentale Belastung