Projekt aus der Medizinischen Informatik zur verbesserten Nutzung anonymisierter Patientendaten in der Intensivmedizin
Christian Kamann, Bachelorstudent der Medizinischen Informatik an der Universität zu Lübeck, wurde mit dem renommierten Friedrich-Wingert-Preis 2016 ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde ihm für sein Projekt „Transformation von Intensivdaten von der MIMIC II Datenbank auf einen FHIR-Server“ auf der Messe „Connecting Healthcare IT“ (ConhIT) am 27. April in Berlin verliehen.
In seiner Bachelorarbeit entwickelte Kamann ein Verfahren, mit dem wesentliche Inhalte aus der komplexen Datenbank „Multiparameter Intelligent Monitoring in Intensive Care“ (MIMIC II) so repräsentiert werden können, dass sie für die Intensivmediziner austauschbar und interpretierbar sind. Dabei legte er den internationalen Standard für Formate zum Austausch klinischer Daten „Fast Healthcare Interoperability Resources“ (FHIR) zugrunde. Eine Beispielanwendung bezieht sich auf die Mortalitätsvorhersage für Patienten mit Blutvergiftung (Sepsis).
Die Arbeit wurde am Institut für Medizinische Informatik der Universität zu Lübeck unter Betreuung von Priv.-Doz. Dr. Josef Ingenerf durchgeführt. Christian Kamann konnte sich mit seiner Forschungsarbeit vor einer Fachjury in einem bundesweiten Auswahlverfahren durchsetzen. Er erhielt die Auszeichnung für das beste Nachwuchsinnovationsprojekt im Gesundheitswesen in Deutschland.
Der Stifter und Namensgeber der Preises, Friedrich Wingert (1939 - 1988), war ein international anerkannter Wissenschaftler auf dem Gebiet der Medizinischen Informatik und Bio-Mathematik. Er beschäftigte sich besonders mit grundlegenden Theorien und Algorithmen der medizinischen Linguistik und prägte entscheidend die Methoden zur rechnergestützten Analyse medizinischer Plantexte. Der jährlich vergebene Friedrich-Wingert-Preis zeichnet herausragende linguistische und semantische Ansätze zur Optimierung der medizinischen Versorgung in Deutschland aus.
für die Ukraine