Austermann: "Ein Meilenstein für den Wissenschafts-Standort Lübeck"
Die Gründung der Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie in Lübeck ist unter Dach und Fach. Nach Auskunft von Schleswig-Holsteins Wissenschaftsminister Dietrich Austermann und dem Rektor der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Peter Dominiak, hat der Ausschuss "Fraunhofer-Gesellschaft", in dem Bund und Sitzländer vertreten sind, dem knapp 50 Millionen Euro teuren Projekt heute zugestimmt. "Das ist ein bedeutender Meilenstein für den Wissenschafts-Standort Lübeck, aber auch für Schleswig-Holstein, das nun zusammen mit dem Institut für Siliziumtechnologie in Itzehoe über zwei Fraunhofer-Standorte verfügt", sagte Austermann. Die neue Einrichtung entsteht aus der an der Lübecker Universität bereits bestehenden Fraunhofer-Projektgruppe "Zelldifferenzierung und Zelltechnologie". Austermann: "Das glatte bisherige Verfahren zeigt mir: Die neue Fraunhofer-Einrichtung besticht schon jetzt durch wissenschaftliche Exzellenz."
Auch Prof. Dominiak freute sich über die gute Nachricht aus der
Fraunhofer-Gesellschaft: "Für die Universität zu Lübeck bedeutet die
Gründung eines eigenständigen Fraunhofer-Instituts, dass die Strategie
"Biomedizin-Technologie" als Schwerpunkt genau richtig war und
natürlich auch die Sicherung des universitären Standorts. Das
Fraunhofer-Institut Lübeck wird viele junge Abiturientinnen und
Abiturienten nach Lübeck zum Studieren locken und sie auch dazu
bewegen, hier ihre wissenschaftlichen Karrieren weiter zu verfolgen.
Die Stadt Lübeck wird von 200 zusätzlichen Arbeitsplätzen ebenso
profitieren wie die lokalen Unternehmen, die sich mit Medizintechnik
und Biochemie im weiteren Sinne beschäftigen. Eine Sternstunde für die
Universität, die Stadt und das Land Schleswig-Holstein."
Wie
Austermann sagte, werde die wissenschaftliche und wirtschaftliche
Entwicklung der "Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie
(EMB)" in drei Jahren bewertet. Im Falle eines positiven Votums werde
dann bis zum Jahr 2013 aus der Fraunhofer-Einrichtung ein
eigenständiges Fraunhofer-Institut mit bis zu 200 Beschäftigten
entstehen. "In der biomedizinischen Forschung ist Schleswig-Holstein
schon jetzt hervorragend aufgestellt. Von bundesweit sechs
Exzellenzclustern im Fachbereich Medizin wird eines in Kooperation der
Universität Kiel, des Forschungszentrums Borstel und der Universität zu
Lübeck betrieben. Durch ein neues Fraunhofer-Institut werden wir unsere
führende Position noch deutlich ausbauen - und viele hoch qualifizierte
Arbeitsplätze schaffen", so Austermann.
Auch Fraunhofer-Vorstand
Prof. Dr. Ulrich Buller ist von der neuen Einrichtung überzeugt: "Die
EMB in Lübeck ergänzt das wissenschaftliche Spektrum der
Fraunhofer-Gesellschaft optimal."
Es ist geplant, dass der
Aufbau des Instituts vom Land mit insgesamt rund 37,5 Millionen Euro in
zwei Phasen aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft gefördert wird.
Mögliche Geschäftsfelder des neuen Instituts sind unter anderem:
Stammzellen-Banken für vergleichende Untersuchungen und als Testsysteme
für die Pharma- und Kosmetikindustrie. Ein weiteres Anwendungsgebiet:
Zell-, Gewebe- und Organwiederherstellungen im Bereich der
regenerativen Medizin wie Implantatentwicklungen für Herzmuskeln, Haut,
Nerven und andere lebenswichtige Organe. "Ein weiterer Schwerpunkt wird
neben der medizinischen Ausrichtung die wirtschaftliche Nutzung von
Zellkulturen aquatischer Organismen sein. Weiteres wirtschaftliches
Potenzial besteht zudem in der Entwicklung von innovativen Geräten für
die molekulare und zelluläre Biotechnologie."
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