Internistische Arbeitsgruppe untersucht Ursachen und Folgen von Bluthochdruck - Probanden gesucht
Bluthochdruck ist eine weit verbreitete Krankheit, die in Deutschland mindestens 15 Millionen Menschen betrifft. Meist werden seine Folgen unterschätzt: Zu hoher Blutdruck steigert deutlich die Gefahr, frühzeitig Gefäßverkalkungen zu entwickeln. Diese Arteriosklerose führt nicht selten zu Schlaganfall, Herzinfarkt oder einer Störung der Nierenfunktion. Lübecker Mediziner suchen jetzt Probanden, um ihre Forschungen bezüglich der Ursachen und Folgen von Bluthochdruck voranzutreiben.
Bluthochdruck wird von Experten als ein "schleichender Killer" bezeichnet. Gerade die Kombination von Zuckerkrankheit und Hochdruck ist sehr gefährlich: Sie führt zu einer Beschleunigung der Gefäßalterung und erhöht das Risiko beträchtlich, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Bei dieser Entwicklung spielt das unwillkürliche (sympathische) Nervensystem eine wichtige Rolle. Besonders bei Patienten mit einem sogenannten Alterszucker oder Diabetes mellitus Typ 2, der zu Nierenschäden geführt hat, entwickelt sich sehr häufig ein deutlicher Bluthochdruck, und die Gefäße werden zusätzlich verengt. Warum Nierenstörungen zu einer Aktivierung des sympathischen Nervensystems führen und damit zu einer zusätzlichen Verengung der Gefäße, ist bisher nicht bekannt.
Diesen Fragen stellt sich die internistische Arbeitsgruppe unter Leitung von Privatdozent Dr. med. Christoph Dodt von der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Lübeck. Seine Forschungsgruppe erfasst die Funktion sympathischer Nerven direkt und erforscht mit dieser Methode die Ursache des Bluthochdrucks. Für das Projekt wurden Drittmittel der Firma Novartis, Nürnberg zur Verfügung gestellt.
In weiteren Untersuchungen sollen bei Menschen mit Bluthochdruck und Nierenerkrankungen untersucht werden, wie stark die Aktivität des sympathischen Nervensystems verändert ist. Weiterhin wird nach Möglichkeiten gesucht, die Aktivierung des unabhängigen Nervensystems durch Medikamente zu hemmen, um so den Bluthochdruck günstig beeinflussen zu können. Insbesondere für Menschen mit einer Nierenerkrankung bei Altersdiabetes / Typ 2 Diabetes können die Ergebnisse wichtige Folgen haben.
Es werden noch Probanden gesucht. Für die Teilnahme an den Untersuchungen wird je nach Dauer eine Aufwandsentschädigung von 250 € gewährt. Wer einen Diabetes mellitus hat, der nicht mit Insulin behandelt wird und bisher zu keinen Nervenschädigungen und Gefühlsstörungen geführt hat, und außerdem an einem erhöhten Blutdruck leidet, kann sich am Universitätklinikum Lübeck über die Untersuchung unter der Telefonnummer 0451/500-2692 informieren. Auch Menschen mit einer eingeschränkten Nierenfunktion und gleichzeitigem Bluthochdruck ohne Diabetes können teilnehmen.
Leif Kramp / Rüdiger Labahn
für die Ukraine