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Sonntag, 03.03.2019

Forschung

Forschungspreise für Dr. Thekla Oechtering und Dr. Franz Wegner

Vergleich der Strömungsverhältnisse in der Hauptschlagader (Aorta) nach Einbringen mechanischer und biologischer Aortenklappen; A Mechanischer Aortenklappenersatz, B Biologischer Aortenklappenersatz (Abb.: Oechtering)

Die Europäische Gesellschaft für Radiologie zeichnete richtungsweisende Arbeiten zur MRT-basierten Flussforschung und zum Magnetic Particle Imaging in der Lübecker Radiologie aus

Dr. Thekla Helene Oechtering und Dr. Franz Wegner aus der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Universität zu Lübeck und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, sind mit dem Best Scientific Paper Award 2019 der European Society of Radiology ausgezeichnet worden. Die Preise wurden ihnen auf dem 25. Europäischen Röntgenkongress vom 27. Februar bis 3. März in Wien verliehen.

Dr. Thekla Oechtering, Assistenzärztin in der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin (Direktor: Prof. Dr. Jörg Barkhausen), wurde für ihren systematischen Vergleich der Strömungsverhältnisse in der Hauptschlagader (Aorta) nach Einbringen mechanischer und biologischer Aortenklappen ausgezeichnet. Dazu wurden verschiedene Klappenmodelle unter physiologischen Bedingungen in einem flexiblen Silikonaortenphantom einem standardisierten Vergleich mit einer neuartigen Messmethode der Magnetresonanztomographie (MRT) unterzogen. Die in Kooperation mit der Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie (Direktor: Prof. Dr. Stephan Ensminger) durchgeführte Arbeit zeigte veränderte Flussmuster insbesondere nach biologischem Klappenersatz und weist auf die Notwendigkeit hin, diese Einblicke an Patienten mit Herzklappenersatz im Langzeitverlauf zu überprüfen. Die MRT-basierte Flussforschung stellt seit Jahren einen wissenschaftlichen Pfeiler der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin dar; Dr. Oechtering wird für ihre Flussforschung durch die Universität zu Lübeck im Rahmen der Juniorförderung für Nachwuchswissenschaftler seit 2018 unterstützt.

Dr. Franz Wegner, Assistenzarzt in der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, wurde für seine Arbeit zu einem neuartigen Bildgebungsverfahren "Magnetic Particle Imaging" (MPI) und der Möglichkeit, das Innere von Gefäßstützen (Stents) darzustellen, ausgezeichnet. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Methoden Computertomographie (CT) und MRT kann mit MPI das Innere der Stents ohne Artefakte abgebildet werden. Die Forschungsergebnisse aus der engen Zusammenarbeit der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin und dem Institut für Medizintechnik (Direktor: Prof. Dr. Thorsten M. Buzug) wecken die Hoffnung, in Zukunft Engstellen im Inneren von Stents frühzeitig ohne die Verwendung von Röntgenstrahlung zu erkennen und somit Folgen von Stentverschlüssen wie zum Beispiel Herzinfarkte und Schlaganfälle vermeiden zu können. Die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin arbeitet seit fast zehn Jahren erfolgreich gemeinsam mit dem Institut für Medizintechnik an der vom Bundesforschungsministerium geförderten Erforschung dieser neuen, Nanopartikel-basierten Bildgebungsmethode.

Dr. Thekla Oechtering

Dr. Franz Wegner