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Mittwoch, 26.05.2021

Forschung

Förderung für Genanalysen bei Parkinson-Patienten

Rund 450.000 € der DFG fließen in das Projekt. Ziel ist es, genetische Ursachen für eine Erkrankung besser zu verstehen.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert mit rund 450.000 Euro ein neues Projekt an der Universität zu Lübeck: mittels einer Sequenzierungstechnologie der dritten Generation wird die Genetik von Parkinson-Patientinnen und -Patienten weiter erforscht. 

Parkinson ist eine heterogene, neurologische Erkrankung mit stark wachsenden Fallzahlen, die derzeit nur symptomatisch behandelt werden kann. Monogenetische Formen können bisher bei nur etwa 10 % der Patienten gefunden werden, d. h. bei dem größten Teil der Patientinnen und Patienten ist die genetische Ursache für die Erkrankung ungeklärt. Dabei gehen Forscherinnen und Forscher aktuellen Schätzungen zufolge von einer Erblichkeit dieser Erkrankung von rund 30% aus.

Neuartige bioinformatische Werkzeuge und technische Fortschritte erlauben es nun, möglicherweise genau diese Erklärungslücke zu schließen, weil komplexe DNA Veränderungen wie Repeat-Expansionen analysiert werden können. Hierzu sollen die Genome von ca. 500 Parkinsonpatienten mit der Nanopore Technologie, die die Sequenzierung langer DNA-Abschnitte am Stück ermöglicht, bzw. mit anderen Sequenzierungsmethoden untersucht und innerhalb der nächsten 3 Jahre ausgewertet werden, um neuartige genetische Ursachen bei den betroffenen Patienten identifizieren zu können.

Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für Neurogenetik (PD Dr. Joanne Trinh, Prof. Katja Lohmann) und vom Institut für Experimentelle Dermatologie (Prof. Hauke Busch) verfügen über eine komplementäre Expertise sowohl auf dem Gebiet der Bewegungsstörungen mit einem Schwerpunkt auf Morbus Parkinson als auch bei der Analyse großer Datenmengen einschließlich systembiologischer Methoden.