In einer gemeinsamen Ringvorlesung behandeln die Lübecker Hochschulen im Sommersemester in der Universitätskirche St. Petri „Täuschung – Lüge – Fälschung“
Die Reihe startet am 15. April mit einem Abend unter dem Titel „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Auf einem Pressetermin am 25. März stellt der Aktionskreis das Programm vor (14 Uhr, St. Petri).
„Fake News“ sind in aller Munde. Man weiß nicht mehr so recht, was echt ist und wahr. Werden wir informiert oder manipuliert durch die Datenflut der unerschöpflichen Medienwelten? Da wird getäuscht, gelogen und gefälscht in Politik und Wirtschaft und Kultur. – Aber doch nicht in der Wissenschaft! So hofft man. Nicht in der Forschung, wo doch alles geprüft, belegt und bestens reflektiert sein muss. Nicht in der Lehre, denn da vermitteln glaubwürdige Akademiker gesicherte Erkenntnisse an die nächste Generation. – Und wenn auch diese Hoffnung eine Täuschung ist?
Chancen und Grenzen der Erkenntnis
„Fake Science“ ist das Motto einer dreiteiligen Interakademischen Ringvorlesung, zu der die Universität zu Lübeck, die Technische Hochschule Lübeck, die Musikhochschule Lübeck und das St. Petri-Kuratorium ab Montag, dem 15. April 2019, in die Universitäts- und Hochschulkirche St. Petri einladen.
Dozierende und Studierende der drei Hochschulen gehen gemeinsam der Frage nach, ob die Wissenschaft stets die Wahrheit erkennt und sagt, oder ob auch sie täuscht, lügt und fälscht. Dabei geht es nicht nur um Betrug aus niederen Motiven, um Plagiate und manipulierte Ergebnisse aus Eitelkeit oder wirtschaftlichen Interessen. Es geht auch darum, dass Wahrnehmung nicht von selbst zur Wahrheit führt, weil unsere Subjektivität, unsere Sinne und unsere Wünsche uns täuschen. Dabei gilt es zu beachten, dass die menschliche Kommunikation so komplex ist, dass Sender und Empfänger einander niemals hundertprozentig verstehen.
„Fake Science. Täuschung – Lüge – Fälschung“: ein akademischer Versuch, nun auch noch die letzte Wahrhaftigkeits-Bastion des Betrugs zu überführen? Mitnichten. Diese interakademische Ringvorlesung wählt das Unwahre an sich zum Forschungsgegenstand, bedenkt die Chancen und Grenzen der Erkenntnis und klärt auf über Träume und Enttäuschungen der Wissenschaft. Um der Wahrheit willen.
Ich sehe was, was du nicht siehst
Am ersten Abend der Ringvorlesung „Fake Science“ am Montag , dem 15. April, um 19:00 Uhr geht es um Perzeption, um Aspekte und Facetten der Wahrnehmung: „Ich sehe was, was du nicht siehst.“ Das ist mehr als ein Kinderspiel.
Sehen und hören wir, was es gar nicht gibt? Sehen und hören wir nicht, was es tatsächlich gibt? Gibt es, was wir sehen und hören tatsächlich - aber nur in unserem Kopf?
Der Psychiater Dr. Bartosz Zurowski, der Akustiker Prof. Jürgen Tchorz, der Komponist Prof. Sascha Lino Lemke und Studierende der Hochschulen gehen diesen Fragen aus ihren verschiedenen wissenschaftlichen Blickwinkeln nach. Im Anschluss besteht Gelegenheit zur Diskussion mit den Vortragenden. Studierende der Musikhochschule kommentieren und gestalten das Thema musikalisch. Der Abend wird moderiert von Prof. Dr. Cornelius Borck und Pastor Dr. Bernd Schwarze. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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