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Freitag, 22.05.2015

Forschung

Europäische Forscher gemeinsam gegen Softwarefehler

Prof. Dr. Martin Leucker

Die European Cooperation in Science and Technology fördert das Projekt „Runtime Verification beyond Monitoring“ mit über 400.000 Euro - Federführung beim Institut für Softwaretechnik und Programmiersprachen der Universität zu Lübeck

Forscher aus über 21 europäischen Ländern entwickeln gemeinsam Techniken, mit denen die Fehler in heutiger Software minimiert werden können. Die grundlegende Idee, die dabei verfolgt wird, ist simpel und folgt dem Prinzip „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“: zu dem eigentlichen Programm werden sogenannte Monitore geschaltet, die kontinuierlich die Programmausführung überwachen. So können kleinste Fehler oder auch Sicherheitsangriffe oft so rechtzeitig erkannt werden, bevor sie einen eigentlichen Schaden im System hervorgerufen haben. Die Kunst dieser Technik für den industriellen Einsatz besteht darin, den erhöhten Aufwand durch das Monitoring auf ein Minimum zu reduzieren.

Die Federführung des mit über 400.000 Euro von der Europäischen Union geförderten Projektes „Runtime Verification beyond Monitoring“ (ARVI) übernimmt hierbei die Universität zu Lübeck. Sprecher ist Prof. Dr. Martin Leucker, Direktor des Instituts für Softwaretechnik und Programmiersprachen. Das Kick-off des auf vier Jahre angelegten Projektes fand vor kurzem auf Malta statt und wurde von der Universität Malta ausgerichtet.

Neben Grundlagen zu den Verifikationstechniken wird an der Vereinheitlichung und Vergleichbarkeit von Werkzeugen zur Verifikation gearbeitet. Das Team fokussiert sich mit seinen Techniken insbesondere auf sicherheitskritische Anwendungsdomänen. So gibt es spezielle Fokusgruppen für die Verifikation von Medizingeräten und der Verarbeitung von Finanztransaktionen. Darüber hinaus wird auch untersucht, inwiefern Monitoring-Techniken die Realisierung von elektronischen Verträgen begleiten kann. 

Im Rahmen des Projektes finden regelmäßige Treffen zum Austausch der erarbeiteten Ergebnisse statt. In den Jahren 3 und 4 werden ferner sogenannte Sommerschulen durchgeführt, bei denen Doktoranden und weitere Forscher einen vertieften Einblick in die erarbeiteten Verifikationstechniken bekommen. Weitere Informationen der European Cooperation in Science and Technology (COST) sind unter www.cost-arvi.eu zu finden.