Gemeinsame medizinisch-genetische Forschung für eine "personalisierte Medizin"
Das EURAC-Institut für Genetische Medizin in Bozen (Italien) ist neues An-Institut der Universität zu Lübeck. Die Verleihung fand am Mittwoch, dem 10. Dezember 2008, im Rahmen einer Festveranstaltung in Bozen statt. Eine Delegation mit dem Präsidenten der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Peter Dominiak, nahm an den Feierlichkeiten teil. Die Verleihung des Status eines An-Instituts ( ► Video der Feierlichkeiten) erfolgte durch das Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein. Dies geschah in Anerkennung der gemeinsamen wissenschaftlichen Leistungen der letzten sechs Jahre besonders bei der Erforschung der so genannten genetischen Marker-Kennzeichen für Genveränderungen im menschlichen Erbgut. Wissenschaftler des EURAC-Instituts und der Universität Lübeck untersuchen solche Marker-Kennzeichen erfolgreich für eine Vielzahl von Volkskrankheiten, zum Beispiel die Parkinson-Krankheit (Schüttel- oder Zitterlähmung), eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung.Die medizinisch-genetische Forschung, wie sie die beiden Forschungszentren praktizieren, sei, so Dr. Axel Ruhland von Bayer Vital in Leverkusen in seinem Festvortrag, entscheidend für die Entwicklung neuer, direkt auf den Patienten zugeschnittener Medikamente und Therapien. "Personalisierte Medizin" nennen die Experten die Therapie der Zukunft, bei der Patienten in Abstimmung mit ihrem genetischem Profil behandelt werden.
Die EURAC genießt mit der Verleihung - der ersten, die mehr als 1000 Kilometer und zwei Staatsgrenzen überbrückt - alle akademischen Vorrechte eines hausinternen Instituts der Universität Lübeck. "Die beiden Forschungszentren institutionalisieren mit diesem Schritt ihre langjährige fruchtbringende Zusammenarbeit", erklärte EURAC-Präsident Dr. Werner Stuflesser. Wissenschaftler aus Lübeck haben die Möglichkeit, an der EURAC zu forschen, und EURAC-Mitarbeiter können an der Universität zu Lübeck promovieren, sich habilitieren und lehren. Damit eröffneten sich, so Stuflesser, medizinisch-genetischen Forschungsprojekten von internationaler Tragweite ganz neue Perspektiven.
An der feierlichen Verleihung nahmen neben dem Forscherteam des EURAC-Instituts unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Peter Pramstaller und der Lübecker Delegation auch der Landtagspräsident der Autonomen Provinz Südtirol, Dr. Dieter Steger, und Ressortdirektor Dr. Günther Andergassen in Vertretung von Landesrat Dr. Otto Saurer teil.
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