Baubeginn für eine der großen Zukunftsinvestitionen an der Universität in den kommenden Jahren
Auf dem Campus der Universität zu Lübeck entsteht unter der Leitung der
Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) ein Neubau für
das Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM), dem Zentrum für
Gehirn, Hormone und Verhalten. Damit erhält die interdisziplinäre biomedizinische Forschung ein neues Forschungszentrum auf dem Universitätsgelände.
Zukünftig werden in dem Gebäude drei Institute untergebracht
sein: das Institut für Neuroradiologie, das Institut für Neuroendokrinologie
und das Institut für Pharmakologie. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme
belaufen sich auf rund 31 Millionen Euro und werden aus Mitteln
der gemeinsamen Forschungsförderung durch den Bund und das
Land finanziert. Die Fertigstellung ist für Herbst 2014 geplant.
Am 19. März wurde im Beisein des Wissenschaftsministers Jost de Jager der erste Spatenstich gesetzt. An den Feierlichkeiten nahmen außerdem
noch teil Hans-Adolf Bilzhause, Geschäftsführer der GMSH, Prof. Dr. Enno Hartmann, Vizepräsident der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert, Direktor der Medizinischen Klinik I und Sprecher CBBM,
Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums
Schleswig-Holstein, und Senatorin Annette Borns, erste stellvertretende
Bürgermeisterin der Hansestadt Lübeck.
Prof. Dr. Peter Dominiak sagte anlässlich des ersten Spatenstichs: „Bei
dem Forschungsneubau für das Interdisziplinäre Zentrum für Gehirn,
Hormone und Verhalten handelt es sich um eine der großen Zukunftsinvestitionen an der Universität zu Lübeck in den kommenden Jahren. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Bundes und des Landes entsprechend der mit der Föderalismusreform von 2009 neu eingeführten Gemeinschaftsaufgabe für die Förderung von Forschungsbauten an Hochschulen. Der entsprechenden Empfehlung des Wissenschaftsrates vom Sommer 2010 ging eine eingehende wissenschaftliche Begutachtung voraus. Bedeutsam war damals die vom Wissenschaftsrat für die Mittelfreigabe ausdrücklich gestellte Bedingung, 'dass der Medizinstandort Lübeck in seiner bisherigen Form und Qualität erhalten bleibt.' Insofern steht dieser Neubau, dem ich das beste Gelingen wünsche, in ganz besonderer Weise für die Anerkennung und die Zukunftsfähigkeit der Universität Lübeck.“
Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert sagte: „Mit diesem Gebäude und der
Zusammenführung zahlreicher bislang auf dem Campus verstreuter Arbeitsgruppen wird die Forschung in Lübeck auf dem Gebiet der Neuroendokrinologie und des Energiestoffwechsels nachhaltig gestärkt und international weiter sichtbar gemacht. Langfristig wird dies zu nicht nur für die Grundlagenforschung, sondern auch für die Klinik sehr bedeutsamen Erkenntnissen und damit zu einer verbesserten Versorgung von Patienten mit ernährungsabhängigen und Stoffwechselerkrankungen führen.“
Minister Jost de Jager gratulierte der Universität Lübeck zum Neubau: „Das CBBM ist der erste und bisher einzige Forschungsbau an Hochschulen in Schleswig-Holstein, der seit Einführung der gemeinsamen Forschungsförderung an Hochschulen im Jahr 2006 gemeinsam von Bund und Land gefördert wird. Die Uni Lübeck hat hervorragende Arbeit geleistet, diesen Antrag bewilligt zu bekommen“, so der Minister. Er machte zugleich deutlich, dass dies zwar ein großer Erfolg der Universität Lübeck sei, für Schleswig-Holstein insgesamt aber zu wenig. Deshalb habe das Land unter der Überschrift „Abschaffung des Kooperationsverbots“ einen Antrag in den Bundesrat eingebracht, mit dem unter anderem die Förderbedingungen für finanz- und strukturschwache Länder verbessert werden sollen.
„Bei der Planung wurde sehr viel Wert auf die hohe Funktionalität und
Flexibilität des Gebäudes gelegt“, erklärte Hans-Adolf Bilzhause von der
GMSH. „Ganz wichtig waren aber auch die Energieeffizienz sowie Einsparmöglichkeiten bei den laufenden Betriebskosten und ich freue mich,
dass wir beim CBBM die Standards der Energie-Einspar-Verordnung
deutlich unterschreiten werden – was gerade für Gebäude mit Laboren
doch eher ungewöhnlich ist.“ Erreicht wird dies unter anderem mit einer
gut durchdachten Haustechnik, die beispielsweise Wärmerückgewinnung
ermöglicht, und mit einer passivhaustauglichen Gebäudehülle. Die Fassade
besteht aus einer Dreischeibenwärmeschutzverglasung in Kombination
mit einer Profilkonstruktion aus Aluminium.
Der Neubau mit seinen rund 5.400 Quadratmetern Hauptnutzfläche wird
vier Geschosse umfassen, ergänzt durch ein Teilgeschoss, in dem unter
anderem die Technikzentrale untergebracht wird. Das Erdgeschoss wird
vollverglast, dort entsteht ein multifunktionaler Seminar- und Veranstaltungsbereich für Kolloquien und Vorlesungen sowie für Symposien und wissenschaftliche Kongresse. Den drei Instituten steht zur gemeinsamen Nutzung eine Forschungsplattform zur Verfügung mit Diagnostikbereichen wie Magnetresonanztomografie (MRT) und Laser-Scanning-Mikroskopie
(LSM).
Das Gebäude wurde so konzipiert, dass die knappe Grundfläche möglichst
ideal ausgenutzt wird. Durch die Atriumbauweise wird es über zwei
überdachte Innenhöfe verfügen, durch die reichlich Tageslicht in die innen
liegenden Labore fließen kann, während an der Außenseite die Büros
untergebracht werden. Die Atrien trennt ein Brückenbereich, der die Labore miteinander verbindet und in dem Besprechungsräume für die interdisziplinäre Forschung entstehen. Das Gebäude ist damit ganz auf eine fächerübergreifende Kommunikation und informelle Treffen zwischen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgerichtet.
Angaben zum Gebäude
Bauherr: Land Schleswig-Holstein
Bauherrenvertretung: Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR
Architekten: hammeskrause architekten, freie architekten bda
Gesamtkosten: 31 Millionen Euro inklusive Nebenkosten
Planungsbeginn: September 2010
Baubeginn: März 2012
Fertigstellung: voraussichtlich Herbst 2014
Hauptnutzfläche: 5.400 Quadratmeter
Die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) nimmt die
staatlichen Bauherren- und Planungsaufgaben für Land und Bund in Schleswig-Holstein wahr. Zudem ist sie zuständig für die Bewirtschaftung der vom Land genutzten Liegenschaften und für die Beschaffung von Material und Leistungen für die Landesbehörden. In dieser umfassenden Ausrichtung bietet sie ihre Leistungen auch den sonstigen Trägern der öffentlichen Verwaltung an.
Die GMSH ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, die nach wirtschaftlichen Grundsätzen arbeitet. Sie trägt zu einer Effizienzsteigerung in allen Bereichen des staatlichen Bauens sowie der Gebäudebewirtschaftung und der Beschaffung bei und leistet so einen Beitrag zur Entlastung der öffentlichen Haushalte. Die GMSH versteht sich dabei als Partnerin der Wirtschaft.
Bei der aktuellen Baumaßnahme vertritt die GMSH das Land als Bauherrin und sorgt dafür, dass der Neubau unter strengen wirtschaftlichen Kriterien und nach den Vorgaben des öffentlichen Vergaberechts durchgeführt wird.
Das CBBM im Internet: www.cbbm.uni-luebeck.de
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