Neuartiges duales Studienangebot für die akademische Pflegeausbildung in Schleswig-Holstein - Ministerin Kristin Alheit besuchte die neuen Studierenden in einer Lehrveranstaltung
Die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Kristin Alheit, besuchte am 21. Oktober 2014 die Studierenden des neuen Pflege-Studiengangs an der Universität zu Lübeck. Vertreterinnen und Vertreter der Universität, des Universitätsklinikums und des Studiengangs informierten gemeinsam mit der Ministerin auf einem Pressegespräch über den Bedarf und die Zielsetzungen des neuartigen dualen Studienangebots.
„Pflegeberufe zählen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zu den wichtigsten Dienstleistungsberufen", betonte Ministerin Alheit. "Mit dem dualen Studiengang stärken wir den Pflegeberuf im Land und schaffen eine Perspektive für einen Aufstieg innerhalb des Berufsfeldes. Zudem ist der duale Weg ein Beitrag, um wachsenden Anforderungen in der Pflegeversorgung gerecht zu werden. Studentinnen und Studenten des neuen Angebotes stehen viele Möglichkeiten offen.“
Siebenundzwanzig Studentinnen und sieben Studenten nehmen zum Wintersemester 2014/15 ihr Studium im neuen Studiengang Pflege an der Universität auf. Der duale Bachelorstudiengang verbindet die berufliche Ausbildung in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung mit einem universitären Studium. Ein besonderes Merkmal dieses Studiengangs ist seine enge Anbindung an die Lehre und Forschung in der universitären Medizin und benachbarter Fächer, zum Beispiel der Psychologie, was ein Novum für Pflegestudiengänge in Norddeutschland darstellt.
Für die anspruchsvolle Qualifizierung in dem für unsere Gesellschaft und unser Gesundheitswesen zukunftsträchtigen Berufsfeld Pflege wird die Integration und Anwendung wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse von wachsender Bedeutung sein. Das Studium bereitet die künftigen Absolventinnen und Absolventen in erster Linie auf komplexe pflegerische Aufgaben in der direkten Versorgung kranker und pflegebedürftiger Menschen vor. Neben vielfältigen praktischen Berufswegen eröffnet der Bachelorabschluss auch den Zugang zu weiterführenden Masterstudiengängen bis hin zu einer Promotion und einer wissenschaftlichen Laufbahn.
Neben Ministerin Alheit nahmen an dem Besuch der Vizepräsident der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Enno Hartmann, der Vorsitzende der Sektion Medizin der Universität, Prof. Dr. Thomas Münte, der Vorstand Krankenpflege und Patientenservice des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Christa Meyer, der Studiengangsleiter, Prof. Dr. Sascha Köpke, und die Studiengangskoordinatorin, Dr. Katrin Balzer, teil.
Bei den angesprochenen Themen ging es um den Bedarf für eine akademische Pflegeausbildung in Schleswig-Holstein, um die Gründe für die Einrichtung des Studiengangs an der Universität zu Lübeck und um die beruflichen Perspektiven in der Pflege und im Gesundheitswesen. Besonderheiten des Lübecker Studiengangs sind die Integration aller drei Pflegeberufe, die Kombination von Wissenschaft und Praxis im dualen Studienablauf, die verschiedenen Berührungspunkte mit bereits etablierten Studiengängen an der Universität Lübeck, insbesondere dem Studiengang Humanmedizin, die Zusammenarbeit mit der UKSH Akademie und den weiteren Praxispartnern sowie die Qualifikationen und Perspektiven für die Absolventinnen und Absolventen. Beim Besuch der Lehrveranstaltung kam es auch zum persönlichen Austausch mit den Studierenden.
Zur Entstehung des Studienganges: Der Wissenschaftsrat, das wichtigste Beratungsgremium der Länder und des Bundes in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung, empfahl 2012 in seiner Stellungnahme zur Akademisierung der Pflegeberufe ausdrücklich die Einrichtung von universitären Studiengängen an Hochschulen mit Mediziner-Ausbildung. So lasse sich interprofessionelles Arbeiten bereits in der Ausbildung trainieren, so dass es später in der Arbeit im Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung zur Normalität wird. Nach Einschätzung des Wissenschaftsrates ergeben sich zudem aus Veränderungen in der Gesundheitsversorgung hohe Anforderungen an die Fähigkeit zur interprofessionellen Zusammenarbeit in komplexen Versorgungssituationen. Auch das spricht für eine weitergehende Qualifikation von nichtärztlichen Gesundheitsberufen.
Bundesweit gibt es mehrere Fachhochschulangebote zu Pflegewissenschaft oder Pflegemanagement, aber nur wenige Universitäten mit Medizinerausbildung bieten wie jetzt in Lübeck entsprechend der Empfehlung des Wissenschaftsrates das Fach Pflege an. In Schleswig-Holstein handelt es sich um den ersten Studiengang dieser Art.
Der duale Bachelor-Studiengang Pflege im Internet: www.uni-luebeck.de/studium/studiengaenge/pflege.html
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