Lübeckerin wird Bundessiegerin beim diesjährigen Bundeswettbewerb Mathematik – Langjährige Beteiligung an den Initiativen der Schülerakademie der Universität
Die Elftklässlerin Maria Matthis vom Katharineum zu Lübeck hat zusammen mit elf weiteren Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland einen ersten Preis beim diesjährigen Bundeswettbewerb Mathematik gewonnen. Das Finale fand Anfang Februar im hessischen Hofgeismar statt, die Preisverleihung ist am 28. März in Köln.
Der Bundeswettbewerb Mathematik wird vom Verein Bildung und Begabung e.V. getragen und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Kultusministerkonferenz gefördert. Er findet schuljährlich über zwei Hausaufgabenrunden und dann eine dritte Runde, das Kolloquium, statt.
In den beiden Hausaufgabenrunden werden jeweils vier Aufgaben aus unterschiedlichen Bereichen der Mathematik (Algebra, Geometrie, Kombinatorik, Zahlentheorie) gestellt. Die besten Teilnehmer dieser beiden Runden ziehen in das Finale ein: ein Kolloquium, das aus Fachgesprächen mit erfahrenen Mathematikern besteht. Aufgrund dieser Gespräche werden dann die Bundessiegerinnen und -sieger von einer Jury ausgewählt. In diesem Schuljahr starteten über 1300 Jugendliche aus ganz Deutschland bei der ersten Runde; 49 von ihnen qualifizierten sich für das Finale.
Als Bundessiegerin wird Maria Matthis in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Sie erhält damit ein Stipendium für ein zukünftiges Studium ihrer Wahl an einer Universität. Neben diesem großartigen Erfolg hat sie sich zusätzlich in zwei Auswahlklausuren auch für die diesjährige European Girls’ Mathematical Olympiad qualifiziert, die im April in Kiew (Ukraine) stattfindet. Sie vertritt dort Deutschland zusammen mit drei weiteren Teilnehmerinnen.
Das Hobby Mathematik macht Spaß und gibt Sinn
Maria nimmt seit ihrer dritten Klasse am Mathe-Club des Institutes für Mathematik teil. Dieser Kurs für Schülerinnen und Schüler der 3. bis 12. Klasse ist Teil der Lübecker Initiative Mathematik (LIMα) im Rahmen der Schülerakademie der Universität zu Lübeck (SaLü), die großzügig von der Possehl-Stiftung gefördert wird.
In der 9. Klasse absolvierte Maria ein Schülerpraktikum am Institut für Mathematik, in dem sie sich unter anderem mit Faltungen der hyperbolischen Ebene beschäftigte. Sie nimmt seitdem auch wöchentlich an einem Intensiv-Training am Institut für Mathematik teil, das von Priv.-Doz. Dr. Christian Bey angeboten wird. Zwischenzeitlich ging sie in der 10. Klasse im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes in Tallinn (Estland) zum Gymnasium und konnte dort viele neue Erfahrungen sammeln.
Maria nimmt auch mit Erfolg an "Jugend trainiert Mathematik" teil. Diese ebenfalls von Bildung und Begabung getragene bundesweite Förderung startet ab der siebten Klasse: die jüngeren Jahrgänge bearbeiten zu Hause jährlich vier Korrespondenzbriefe, die älteren Jahrgänge treffen sich zusätzlich jährlich zu zwei viertägigen Seminaren.
Allein auf der Grundlage all dieser von Maria mit Begeisterung angenommenen und genutzten Förderangebote kann man aber nicht Bundessiegerin beim Bundeswettbewerb Mathematik werden: Ein selbstständiges und intensives Beschäftigen mit dem „Hobby“ Mathematik gehört ebenfalls dazu. Und das nicht, um solche Erfolge zu erzielen, sondern weil es einfach Spaß macht und Sinn gebend ist.
Erfolgreiche Förderung des zukünftigen wissenschaftlichen Nachwuchses
Maria hat bereits in der Vergangenheit ihr mathematisches Talent und Durchhaltevermögen unter Beweis gestellt: Bei den letzten drei Bundesrunden der Mathematik-Olympiaden errang sie einen ersten und zwei dritte Preise. Dieser Wettbewerb, auch getragen von Bildung und Begabung, besteht aus vier Stufen: Ab der zweiten Runde werden mathematische Probleme ähnlich wie beim Bundeswettbewerb Mathematik bearbeitet, diesmal aber nicht zu Hause, sondern in Klausurform mit vorgegebener Zeit.
Höhepunkt ist hierbei die jährlich an wechselnden Orten ausgetragene vierte Runde, die sogenannte Bundesrunde („Deutschland-Olympiade“). Dieses Jahr findet sie im Mai in Chemnitz statt. Dafür muss sich Maria aber erneut bei der dritten Runde, der Landesrunde für Schleswig-Holstein, qualifizieren. Diese Olympiade wird am 22./23. Februar in Flensburg ausgetragen; wir wünschen Maria dafür alles Gute!
Erfolge wie die von Maria ermuntern und bestärken die Lübecker Initiative Mathematik und die weiteren Initiativen der Schülerakademie, sich auch weiterhin für die Förderung des zukünftigen wissenschaftlichen Nachwuchses zu engagieren.
Christian Bey
für die Ukraine