Besondere wissenschaftliche Leistungen in der Entwicklung der interventionellen Strahlentherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom
Prof. Dr. Dr. György Kovács, Leiter des Bereichs Interdisziplinäre Brachytherapie der Universitätsklinik für Strahlentherapie Lübeck wurde im Rahmen des Jahrestreffens der Schwedischen Gesellschaft für Onkologie mit der Einladung zur „Elis Berven Lecture“ ausgezeichnet. Die „Elis Berven Lecture“ über „Brachytherapy in the treatment of prostate cancer, from the beginning to present best practice” fand am 21. März 2017 in Oerebro, Schweden, statt.
Die „Elis Berven Lecture“ wird seit 1984 beim Jahrestreffen der Schwedischen Gesellschaft für Onkologie in Erinnerung an den schwedischen Pionier der Radiotherapie und klinischen Onkologie, Prof. Elis Berven aus Stockholm, am Karolinska Institut gehalten. Die Einladung gilt in der internationalen Radioonkologie als eine der höchsten Auszeichnungen und wird für besondere Verdienste im Hinblick auf Forschung und Lehre in der Onkologie und Radiotherapie ausgesprochen.
Prof. Kovács wurde mit dieser Einladung für seine besonderen Leistungen in der Entwicklung der interventionellen Strahlentherapie (Brachytherapie) bei vielen unterschiedlichen Krebsarten auf europäischer und internationaler Ebene geehrt. Die Auszeichnung gilt besonders seinen wissenschaftlichen Arbeiten und Entwicklungen auf dem Gebiet der interventionellen Radiotherapie (Brachytherapie) bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom.
Bei dieser Methode wird mit einer transrektalen Ultraschall-unterstützten interstitiellen Bestrahlung die Dosis einer schonenden, niedriger dosierten externen Bestrahlung in der Prostata so erhöht, dass die umliegenden Organe optimal geschont werden können. Die Bestrahlungstechnik wurde maßgeblich von der interdisziplinären Gruppe um Professor Kovács am UKSH in Kiel und ab 2005 in Lübeck entwickelt und ermöglicht durch fokussierte Dosissteigerung eine deutliche Verbesserung der klinischen Ergebnisse mit Rückgang der Lokalrezidive und der Nebenwirkungen. Die Methode wurde nach deren Etablierung in den 90er-Jahren durch den Einsatz von Prof. Kovács erfolgreich unter anderem in Schweden eingeführt.
Die transrektale Ultraschall-gestützte interventionelle „high-dose-rate“-Strahlentherapie (HDR) gilt inzwischen international als eine der Standardmethoden der Therapie des Prostatakarzinoms. Prof. Kovács konnte zusammen mit Urologen und Medizinphysikern eine internationale interdisziplinäre urologisch-radioonkologische Gruppe aufbauen, welche seit mehr als zwei Jahrzehnten führend in der internationalen Forschung und Entwicklung sowie Lehrtätigkeit ist. Die Methode gehört aktuell weltweit zu den Behandlungsstandards.
für die Ukraine