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Montag, 30.08.2021

Personalie

Dr. Zhang erhält den Young Scientist Award in Biochemie

Dr. Linlin Zhang, Prof. Dr. Rolf Hilgenfeld und Xinyuanyuan Sun (v.l.n.r.) haben bereits die Struktur der Hauptprotease des Coronavirus aufgeklärt. (Foto: Elena Vogt / Uni Lübeck)

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker zeichnet die Wissenschaftlerin für ihre Arbeiten zur Strukturaufklärung der Hauptprotease des SARS-Coronavirus 2 aus

„Es ist mir eine große Ehre, diesen Preis zu erhalten“, sagt Dr. Linlin Zhang von der Universität zu Lübeck. Heute hat die Gesellschaft Deutscher Chemiker sie für ihre Arbeiten zur Strukturaufklärung der Hauptprotease des SARS-Coronavirus 2 ihr den Young Scientist Award in Biochemie verliehen. Sie freue sich sehr über die Urkunde, sagt die Wissenschaftlerin. 

Dr. Linlin Zhang bedankt sich bei Prof. Rolf Hilgenfeld, allen Kolleginnen und Kollegen aus dem Institut für Biochemie, dem Institut für Molekulare Medizin und Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen der Universität zu Lübeck, die sie in den vergangenen neun Jahren bei ihrer Forschung unterstützt haben.

Die Wissenschaftlerin hat von 2012 bis 2017 bei Prof. Rolf Hilgenfeld promoviert und arbeitet jetzt im Institut für Molekulare Medizin. Er gratuliert ihr und sagt: „Als ich Linlin Zhang im Februar 2012 im ,Starbucks‘ im Shanghaier HighTech-Park wegen ihrer Bewerbung um eine Doktorandenstelle bei mir interviewte, hatte ich bereits das Gefühl, das aus ihr eine großartige Wissenschaftlerin werden kann". 

Antivirales Medikament

Die Hauptprotease (Mpro) ist eines der wichtigsten Enzyme für die Verarbeitung des übersetzten Polyproteins 1a und 1ab des SARS-CoV-2-RNA-Genoms. Durch die Blockierung von Mpro wird die Bildung des Replikations- und Transkriptionskomplexes des Virus verhindert. Daher ist Mpro einer der wichtigsten Angriffspunkte für die Entwicklung antiviraler Medikamente.

Die Strukturaufklärung von Mpro kann Informationen über dieses Zielmolekül auf atomarer Ebene liefern, die eine schnelle Reaktion bei der Entwicklung von Arzneimitteln, ein Modell für das Screening von Substanzbibliotheken und die Umwidmung von Arzneimitteln ermöglichen. Seit der Erstveröffentlichung der Publikation (Zhang et al., Science, 2020) wurde sie mehr als 870 Mal zitiert (Stand: 05.08.2021), und die Publikation wird in der Kernsammlung des Web of Science als eine der heißesten und am häufigsten zitierten Arbeiten eingestuft.

Dissertation in Deutschland

Linlin Zhang wurde 1986 in Heze in der Provinz Shandong im Osten Chinas geboren. Nach der Schule studierte sie Pharmatechnik an der Qingdao University of Science and Technology (QUST). Nach ihrem Bachelor of Science wechselte sie an die East China University of Science and Technology (ECUST) und die Fudan-Universität, beide in Shanghai, wo sie an der ECUST ihren Master erfolgreich absolvierte. Ihr Spezialgebiet war die Proteinrückfaltung.

Im Jahr 2012 zog sie nach Deutschland und trat als Doktorand in die Gruppe von Prof. Rolf Hilgenfeld am Institut für Biochemie der Universität Lübeck ein. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit der Entwicklung von Breitspektrum-Inhibitoren gegen die Proteasen von (re)emerging viruses (Corona-, Entero- und Flaviviren). Nach der Promotion im Jahr 2017 hat sie als Postdoc kontinuierlich an neuen Generationen von Inhibitoren gegen die Proteasen dieser Viren gearbeitet.

Im Jahr 2019 erhielt sie eine Förderung vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung, um ihre Forschung zum Screening und Design von Inhibitoren zu unterstützen, die auf das Zika-Virus NS2B-NS3 und die Interaktion mit NS5 abzielen. Seitdem hat sie als Projektleiterin gearbeitet. Seit dem Ausbruch von SARS-CoV-2 Anfang 2020 bis heute arbeitet sie hauptsächlich an der antiviralen Entwicklung von Mpro als Ziel gegen Pan-Coronaviren (insbesondere SARS-CoV-2) sowie an der Rolle des akzessorischen Proteins 7a im Lebenszyklus von SARS-CoV-2 (unterstützt durch das Sino-German Center for Research Promotion).


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