200.000 Euro für Prof. Almut Nebel, Prof. Karin Hartmann und Prof. Inke König vom Exzellenzcluster "Inflammation at Interfaces"
Prof. Dr. Karin Hartmann und Prof. Dr. Inke König von der Universität zu Lübeck sind mit dem Dorothea-Erxleben-Forscherinnenpreise für Entzündungsforschung ausgezeichnet worden. Sie erhielten für ihre Arbeiten in der Dermatologie und der Biostatistik jeweils 50.000 Euro im Rahmen des erstmals vergebenen, außergewöhnlich hoch dotierten Wissenschaftspreises. 100.000 Euro erhielt Prof. Dr. Almut Nebel aus Kiel. Die vom Exzellenzcluster „Inflammation at Interfaces“ vergebenen Auszeichnungen überreichte Wissenschaftsstaatssekretär Dr. Oliver Grundei am 24. Januar im Zentrum für Molekulare Biowissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Prof. Karin Hartmann, geschäftsführende Oberärztin an der Hautklinik der Universität zu Lübeck und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, ist spezialisiert auf dermatologische und allergologische Erkrankungen, bei denen Immunzellen verändert sind. Mit der Förderung durch den Exzellenzcluster möchte die Wissenschaftlerin die Regulation von Mastzellen und die Erkrankung Mastozytose weiter erforschen. Hierdurch erwartet sich Hartmann wichtige Rückschlüsse auf die Ursachen entzündlicher Erkrankungen und die Entwicklung neuer Therapien.
Prof. Inke König, Biostatistikerin an der Universität zu Lübeck, forscht an methodischen Verfahren, die die Vorhersage von Krankheitsentstehung und -verlauf aus hochdimensionalen Daten ermöglichen. Die studierte Psychologin und promovierte Humanbiologin war mit einem Projekt erfolgreich, in dem sie Methoden der Biostatistik anwenden will, um Patientinnen und Patienten unterschiedlichen Behandlungsgruppen zu zuweisen. Auf diese Weise sollen zukünftig bessere Prognosen eines Behandlungserfolgs möglich sein.
Inflammation at Interfaces
Der Exzellenzcluster „Inflammation at Interfaces“ fördert mit den Dorothea-Erxleben-Forscherinnenpreisen seine Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der Entzündungsforschung. Die Auszeichnungen stärken den Cluster auch im Hinblick auf die Bewerbung in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Eine externe Fachjury wählte aus den eingegangenen Projekten die drei besten Beiträge aus. Hauptpreisträgerin Prof. Almut Nebel ist Molekularbiologin am Institut für Klinische Molekularbiologie der Universität Kiel und leitet die Arbeitsgruppe „Langlebigkeit und alte DNA". Im beantragten Projekt will sie DNA von Menschen aus der Jungsteinzeit analysieren, um evolutionsbiologische Einblicke in entzündliche Erkrankungen zu bekommen.
Die drei Preisträgerinnen freuen sich über die großzügige Förderung: „Mit dieser Unterstützung durch den Exzellenzcluster können wir spannende und innovative Projekte umsetzen, die sonst in dieser Form nicht möglich wären. Wir freuen uns sehr, dass der Cluster unsere Forschungsleistungen auf diese Weise würdigt.“ Zukünftig will der Exzellenzcluster den Dorothea-Erxleben-Forscherinnenpreis alle drei Jahre vergeben.
Förderung für die Gleichberechtigung in der Wissenschaft
Damit soll auch die Gleichberechtigung in der Wissenschaft unterstützt werden. Wissenschaftsstaatssekretär Grundei sagte dazu: „Mit der Vergabe dieses Preises setzt der Exzellenzcluster ‚Inflammation at Interfaces‘ ein Zeichen, dass ambitionierte Wissenschaftlerinnen gefeiert und gefördert werden. So tragen die hochdotierten Dorothea-Erxleben-Forscherinnenpreise dazu bei, Wissenschaftlerinnen die Umsetzung von innovativen Ideen zu ermöglichen. Außerdem zeigen sie der nächsten Generation von Forscherinnen, dass exzellente Forschung von Frauen im Land Schleswig-Holstein gefördert und anerkannt wird.“
Die Schirmherrin der Verleihung war Cluster-Mitglied Prof. Dr. Gabriela Riemekasten aus Lübeck, 2015 die erste Frau in Deutschland, die einen Lehrstuhl für Rheumatologie besetzte. Trotz solcher Erfolge sei eine Chancengleichheit immer noch nicht erreicht, speziell wenn es um Führungspositionen in der Wissenschaft gehe, betonte sie.
Die Namensgeberin des Preises, Dorothea Erxleben, war 1754 die erste Frau, die in Deutschland im Fachbereich Medizin promovierte. „Sie ist ein Beispiel für starke Frauen in der Geschichte der Wissenschaft, die für die Möglichkeit, in der Forschung zu arbeiten, kämpfen mussten“, heißt es in der Mitteilung des Exzellenzclusters.
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