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Freitag, 19.10.2007

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Doppelerfolg in der Exzellenzinitiative

Graduiertenschule und Forschungscluster bewilligt

In der zweiten Runde der Exzellenzinitiative war die Universität zu Lübeck mit ihren beiden Anträgen erfolgreich. Sie richtet eine Graduiertenschule für den wissenschaftlichen Nachwuchs ein und ist, zusammen mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und dem Forschungszentrum Borstel, am Exzellenzcluster zur Entzündungsforschung beteiligt. Am Forschungscluster "Entzündung an Grenzflächen" ("Inflammation at Interfaces") arbeiten mehr als 70 Wissenschaftlergruppen aus den Universitäten Kiel, Lübeck und dem Forschungszentrum Borstel zusammen. Sie stellen dazu ein ganzes Spektrum unterschiedlicher Methoden und Fachkenntnisse zur Verfügung. Forschung und Klinik zu den folgenden Arbeitsfeldern sind stark multidisziplinär ausgerichtet und dabei standortübergreifend und methodenorientiert organisiert: Analyse der genetischen Grundlagen entzündlicher Erkrankungen und der vererblichen Risikofaktoren, aus denen die Krankheiten entstehen; dreidimensionale Darstellung entzündungsrelevanter Moleküle, welche die Beziehung zwischen Struktur und Funktion körpereigener und körperfremder Moleküle in der Entzündungsreaktion aufklären sollen; Untersuchung bestimmter Entzündungsreaktionen und der dazugehörenden immunologischen Reaktion ("Abwehrreaktion") des Körpers, symbolisiert an einfachen und komplexen Modellen, sowie Verfolgung der gewonnenen Erkenntnisse am Patienten und deren Anwendung in Diagnostik, Therapie und Prävention. Lübecker Vertreter in der Exekutiv-Gruppe des Clusters ist Prof. Dr. rer. nat. Enno Hartmann, Direktor des Instituts für Biologie der Universität zu Lübeck.Für einen erfolgreichen Technologietransfer aus der Grundlagenforschung wird ein Beirat mit Persönlichkeiten aus Industrie, Kapitalwirtschaft und öffentlichen Einrichtungen gebildet. Seine Mitglieder sind direkt an der Ausbildung der Doktoranden beteiligt. Die Schule wird jährliche Sommerakademien an Partneruniversitäten im baltischen Raum veranstalten, um auch von dort höchstqualifizierte Absolventen zu gewinnen. Federführend für das Konzept ist Prof. Dr.-Ing. Achim Schweikard, Direktor des Instituts für Robotik und Kognitive Systeme der Universität zu Lübeck."Mit der Förderung sowohl des Clusters als auch der Graduiertenschule kann sowohl der Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein im allgemeinen als auch die Universität Lübeck im besonderen einen großen und, wie ich meine, verdienten Erfolg feiern", sagte Prorektor Prof. Dr. med. Peter Schmucker für das Präsidium der Universität. "Mit dem Cluster werden die Standorte Borstel, Kiel und Lübeck ihre bereits jetzt sehr erfolgreich in Angriff genommene Zusammenarbeit weiter ausbauen und intensivieren. Man darf sagen, dass wir uns gemeinsam geradewegs auf die Spitze der deutschen Universitätslandschaft zubewegen."Die heute ausgesprochenen Bewilligungen bringen über die nächsten fünf Jahre fünf Millionen Euro für die Graduiertenschule nach Lübeck und insgesamt 35 Millionen Euro für den Exzellenzcluster nach Kiel, Lübeck und Borstel.

Insgesamt stehen in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen 1,9 Milliarden Euro bereit. Den Hauptanteil, 75 Prozent, trägt der Bund, das übrige Viertel steuern die Länder bei.

Die Graduiertenschule "Informatik in Medizin und Lebenswissenschaften" ("Computing in Medicine and Life Sciences") gliedert sich in ein Programm für interdisziplinäre Forschung zwischen Medizin und Informatik und ein Programm für die Anwendung von Informatik in den Life Sciences. Beide Programme richten mit einer Anschubfinanzierung und zusätzlichen externen Drittmitteln Forschungszweige ein, die sich zum einen mit Neurotechnologie, Navigation und Robotik und zum anderen mit Medizinischer Struktur- und Zellbiologie befassen.

Prof. Dr. Enno Hartmann

Prof. Dr. Enno Hartmann

Prof. Dr. Achim Schweikard

Prof. Dr. Achim Schweikard

Uni Lübeck erfolgreich (v.l.n.r. Hartmann, Martinetz, Schweikard, Schmucker; Foto: HL live)

Uni Lübeck erfolgreich (v.l.n.r. Hartmann, Martinetz, Schweikard, Schmucker; Foto: HL live)

Exzellenzlandkarte der deutschen Forschung (Quelle: DFG)

Exzellenzlandkarte der deutschen Forschung (Quelle: DFG)

Excellence: Computing and Medicine

Excellence: Computing and Medicine