Website
Aktuelles
Mittwoch, 14.02.2007

importierte Nachrichten

Der Infektionsanfälligkeit auf der Spur

Lübeck-Borsteler Projekt mit 170.000 Euro gefördert

Mit rund 170.000 Euro fördert die Helmholtz-Gemeinschaft die Erforschung der genetischen Grundlagen für die Anfälligkeit gegenüber Krankheitserregern in Lübeck und Borstel. Projektleiter im Rahmen des German Network for Systems Genetics (GeNeSys) sind Prof. Dr. Tamás Laskay und Prof. Dr. Werner Solbach aus dem Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität zu Lübeck und Prof. Dr. Stefan Ehlers aus dem Forschungszentrum Borstel. Es ist allgemeine Erfahrung: In der kalten Jahreszeit leiden die Menschen vermehrt unter entzündlichen Erkrankungen der Atemwege, meist durch Viren bedingt. Der eine fühlt sich leicht unwohl, der andere muss für mehrere Tage das Bett hüten.

Die Frage ist: Warum werden Menschen unterschiedlich krank, wenn sie offenbar den gleichen Erregern in gleicher Menge ausgesetzt sind? Der Schlüssel zur Antwort liegt in der Kenntnis der komplexen Wechselwirkungen vieler verschiedener Gene untereinander und mit der jeweiligen Umwelt.

Hier setzen die Forschungen im GeNeSys Netzwerk an. Abwehr-Zellen von Tieren, deren genetischer Aufbau genauestens bekannt ist, werden mit verschiedenen Mikroorganismen infiziert. Anschließend wird von allen Wissenschaftlern mit den gleichen Methoden gemessen, welche Gene auf die Infektion reagieren und welche nicht. Alle Informationen werden in einer gemeinsamen Datenbank gesammelt. Am Ende werden Vorhersagen möglich sein, wie anfällig oder resistent die Tiere für bestimmte Infektionen sind. Daraus können Schlussfolgerungen für die Entwicklung neuer maßgeschneiderter Medikamente zur Stärkung des Abwehrsystems gezogen werden.

Nur weil alle Beteiligten die genau gleichen Tiere mit genau denselben Methoden untersuchen, können Erkenntnisse gewonnen werden, wie sie einer einzelnen Arbeitsgruppe nicht möglich sind.