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Donnerstag, 14.09.2017

Lehre

Das Hirn und seine Gefäße

Dr. André Kemmling

Neue Modelle und Methoden in der Neuroradiologie - Antrittsvorlesung von Dr. André Kemmling am 14. November (17 Uhr s.t., Hörsaal T1)

Die Diagnose und Therapie vaskulärer Notfälle der Neuroradiologie hat sich in der vergangenen Dekade rapide verändert. Schnelle präzise Diagnoseverfahren durch die Bildgebung ermöglichen die genaue Erfassung der Hirngefäßversorgung. Neue endovaskuläre Therapiepfade ermöglichen einen maximalen medizinischen Nutzen.

Bei einer akuten Ischämie des Hirns aufgrund eines arteriellen thrombembolischen Gefäßverschlusses beruht jede Therapie-Entscheidung auf der multimodalen CT-Bildgebung als zentrales Kriterium der Schlaganfall-Triage. Die Triage besteht aus vielschichtigen Informationen der Bildgebung in Kombination mit klinischen Parametern als Grundlage für die Vorhersage des Therapie-abhängigen Verlaufs. Durch die technische Entwicklung der mechanischen Thrombektomie sind zuverlässig sehr hohe Rekanalisationsraten im Vergleich zur alleinigen intravenösen Thrombolyse ermöglicht worden. Jedoch ist der Nutzen einer Gefäßrekanalisation auf Patientenebene nicht einheitlich garantiert, insbesondere bei verlängertem Zeitintervall vom Symptombeginn bis zur Behandlung.

In der Vorlesung erläutert Dr. med. André Kemmling kurz grundlegende Konzepte der Notfall CT Bildgebung der Hirn und Gefäßdiagnostik in der Neuroradiologie. Die visuelle Einschätzung von Bildcharakteristika des ischämischen Hirns und Gefäße ist die Grundlage von endovaskulären Therapieentscheidungen. Quantitative computerbasierte Bildanalyse-Modelle können eine schnelle Notfalldiagnostik unterstützen und ermöglichen die Vorhersage des Hirninfarkts und des klinischen Verlaufs. Ein Überblick der aktuellen Studienlage sowie Bezug zu den Leitlinien verdeutlicht dies.

Des weiteren werden die Probleme der endovaskukäre Therapie systematisch präsentiert. Der Einsatz von Patientenspezifischen Hirnarterienmodellen aus dem 3D-Drucker ermöglichen ganz neue Wege in der Lehre sowie für die elektive Therapiesimulation.  

(Habilitation im Fachgebiet Radiologie)