Universität und StattAuto starten das Projekt E.CarSHare+
Ingenieurpsychologie analysiert Nutzungsbarrieren und entwickelt nutzerzentrierte Assistenz
Wie können wir das Potenzial von Elektro-Carsharing in Schleswig-Holstein voll ausschöpfen? Welche besonderen Herausforderungen bestehen für potenzielle Nutzer, und wie können geeignete Assistenzkonzepte sie unterstützen?
Prof. Dr. Thomas Franke, Professor für Ingenieurpsychologie am Institut für Multimediale und Interaktive Systeme der Universität zu Lübeck, startet zu diesem Thema in Kooperation mit der StattAuto eG das Projekt E.CarSHare+. Das Vorhaben zur „Nutzerzentrierten Potenzialsteigerung von E-Carsharing in Schleswig-Holstein“ wird von der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein mit 150.000 Euro gefördert.
Die Elektrifizierung des Straßenverkehrs über Elektro-Carsharing birgt ein erhebliches Potenzial für positive Umweltwirkungen in Schleswig-Holstein. „Die zentrale Frage ist dabei, wie wir Elektro-Carsharing als Mobilitätslösung für möglichst viele Menschen in Schleswig-Holstein gestalten, um damit möglichst viele Personenkilometer von konventionellen Privatfahrzeugen auf geteilte Elektrofahrzeuge verlagern zu können“, so Prof. Franke. „Für Carsharing-Betreiber ist eine hohe Auslastung der Elektrofahrzeuge in der Flotte der entscheidende Faktor für die Wirtschaftlichkeit von Elektro-Carsharing“, ergänzt Hinrich Kählert, Vorstand der StattAuto eG.
Im Projekt E.CarSHare+ werden die Barrieren für die verstärkte Nutzung von E-Carsharing im Rahmen einer großangelegten Feldstudie und mit spezifischen Fokusstudien in Schleswig-Holstein umfassend untersucht. „Wir möchten ein genaues Verständnis für die nutzerbezogenen Stellschrauben für eine optimale Verbreitung und Auslastung von E-Carsharing-Fahrzeugen in Schleswig-Holstein entwickeln“, so Franke. Auf dieser Basis sollen nutzerzentrierte Assistenzkonzepte entwickelt werden, die die Fahrer im Prozess der Verhaltensänderung begleiten und dabei die Lern- und Anpassungsprozesse optimal vereinfachen.
Mit E-Carsharing alle mobilen Menschen erreichen
„Wir wollen im Projekt innovative Wege ausprobieren, um mit den aktuellen Nutzern der E-Carsharing-Fahrzeuge in Austausch zu treten und gemeinsam Ansätze für eine Potenzialsteigerung von E-Carsharing zu entwickeln“, so Franke. „Am Ende geht es darum, dass wir mit E-Carsharing perspektivisch alle mobilen Menschen in Schleswig-Holstein erreichen – sei es auf dem Land oder in der Stadt, sei es für die private oder die dienstliche Mobilität. Dafür werden wir im Rahmen des Projekts auch den Kontakt zu weiteren Initiativen im Kontext E-Carsharing in Schleswig-Holstein aufbauen.“
StattAuto, einer der ersten Anbieter von Carsharing in Deutschland, hat bereits seit 2012 die ersten zwei Elektrofahrzeuge im Einsatz. Im Laufe des Jahres 2018 ist die Elektroflotte auf 30 Fahrzeuge angewachsen. „Jetzt geht es darum, die Fahrzeuge in eine intensive Nutzung zu bringen“, so Hinrich Kählert. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Universität zu Lübeck einen Partner haben, um dieses Ziel wirksam zu verfolgen. Die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse werden für uns und andere Carsharing-Betreiber von großer Bedeutung für den erfolgreichen Einsatz von Elektro-Fahrzeugen in der Carsharing-Flotte sein“.
Die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) fördert in ihrem Programm „Hochschule – Wirtschaft – Transfer“ Projekte, in denen eine für das Land Schleswig-Holstein relevante Fragestellung zu Themen wie Energieproduktion, Energieverbrauch oder Energieeffizienz bearbeitet wird.
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