Neue Chancen für Borderline-Patienten - MUL mit speziellem Behandlungsangebot bei schweren Persönlichkeitsstörungen
In nur zwei Minuten von "himmelhochjauchzend" bis "zu Tode betrübt" - treffender lassen sich die Stimmungsschwankungen von Borderline-Patienten kaum charakterisieren. Sie sind mit sich und ihrer gestörten Persönlichkeit so wenig im Reinen, dass ihnen der schnelle Wechsel zwischen Euphorie und Depression kaum bewusst wird. Sie reagieren oft unmittelbar auf plötzliche Impulse und können Wut schlecht kontrollieren. Kennzeichnend ist bei vielen ein mangelhaftes Selbstbewusstsein. Sie fühlen sich in ihrer Rolle als Mann oder Frau nicht wohl, meinen, nicht liebenswert und einfach nur nutzlos zu sein. Sie klammern sich oft an andere, haben Angst vorm Verlassenwerden nahestehender Menschen. Innere Spannungen bewältigen sie mit riskantem Verhalten (gefährliche Sportarten, schnelles Autofahren, Essanfälle, sexuelles Risikoverhalten) und Selbstverletzungen. Häufig sind auch Suizidversuche.
Über die letzten Ursachen der Erkrankung ist wenig bekannt; als Risikofaktoren gelten vor allem körperliche und/oder sexuelle Misshandlungen in der Kindheit sowie extreme Vernachlässigungen in jungen Jahren, Abwertung durch wichtige Bezugspersonen, sowie eine vermutlich angeborene Neigung zu emotionaler Instabilität.
In schwierigen, unerträglichen Situationen klinken sich Borderliner häufig aus: Sie geraten in "dissoziative" hypnoseähnliche Zustände. Jennifer berichtete von zahlreichen Situationen, in denen sie sich nach dem "Aufwachen" mit aufgeschlitzten Armen wieder fand; andere laufen einfach weg und kommen erst nach Stunden zur Besinnung.
Uwe Groenewold
Pressemitteilung "Neue Chancen für Borderline-Patienten"
für die Ukraine