Dienstag, 19.07.2011

Forschung

Bestnote für das Campusnetzwerk der Universität

Hohe Übertragungsraten, kürzeste Schaltzeiten, energiesparend und zukunftssicher

Die Universität zu Lübeck hat ein neues, extrem leistungsfähiges Campusnetzwerk. Das IT-Service-Center (ITSC) der Universität hat die Umstellung auf die moderne Daten-Infrastruktur mit zentralen Steuereinrichtungen (Switches) der jüngsten Generation jetzt abgeschlossen. Mit dem neuen Netzwerk können künftig innovative Kommunikationsdienste, zum Beispiel die computernetzgestützte Telefonie (Voice-over-IP), mit der erforderlichen hohen Zuverlässigkeit verfügbar gemacht werden.

Gerade im Bereich Life Science hängt die Qualität von Forschung und Lehre von einer optimalen IT-Unterstützung ab, etwa bei den immensen Rechen- und Speicherkapazitäten, die für die Verarbeitung medizinischer Bilddaten erforderlich sind. Innovative Verfahren dafür bilden einen der Schwerpunkte im Informatikbereich der Lübecker Universität. Darüber hinaus hat die informationstechnische Ausstattung großen Einfluss auf die Attraktivität einer Bildungseinrichtung – dies spielt im Wettbewerb mit anderen Hochschulen eine zunehmend wichtige Rolle.

Herzstück des neuen Basisnetzes sind drei ausfallsichere Switch-Cluster, die aus je zwei Cisco Catalyst 6509 bestehen. In der Summe bietet jedes Switch-Tandem eine Bandbreite von 20 Gigabit pro Sekunde. Fällt einer der Switches aus, springt der andere Partner im Cluster ein. Die Umschaltzeit liegt zuverlässig unter 100 Millisekunden, so dass auch bei Störungen keine spürbaren Serviceeinschränkungen eintreten. Über das sternförmige Access-Netz gelangen IT-Dienste mit 1-Gigabit-Geschwindigkeit bis zu den Arbeitsplätzen.

Als wichtige Etappenziele der Netzwerkmodernisierung hebt Hartmut Süfke, der Datennetz-Gruppenleiter im IT-Service-Center, die hohe Bandbreite im Backbone auf Basis der 10GE-Technologie und flächendeckende Anschlussmöglichkeiten für Arbeitsplatzrechner und Server mit 1Gbit/s, sowie die hohe Verfügbarkeit, die Steuerungsintelligenz für die Echtzeitdatenströme und die Verbesserung der IT-Sicherheit, zum Beispiel durch personenbezogene Authentifizierung, hervor.

Die Datennetzerneuerung auf Basis der 10GE-Technologie machte auch umfangreiche Verkabelungsarbeiten auf dem Uni-Campus mit Lichtwellenleitern vom Typ Monomode 9/125µ und Multimode 50/125µ erforderlich. Darüber hinaus mussten ca. 400 neue Datendoppeldosen zum Anschluss von WLAN-Accesspoints und für zusätzliche Arbeitsplätze in den Gebäuden der Universität installiert werden. Die Installation wurde zukunftssicher mit hochwertigem Kupferkabel Cat.7/1000MHz ausgeführt, die Datendosen sind 10GE/ 500MHz tauglich (Cat.6 de-embedded).

Die IP-Telefone, die voraussichtlich ab 2014 auf dem Lübecker Campus Einzug halten werden, benötigen dank der Leistungsfähigkeit der neuen Switches keine extra Steckdosen. Die Energie kommt mit einer Leistung von bis zu 30 Watt direkt aus dem Switch-Port. Das bedeutet zum einen, dass Investitionen und baulicher Aufwand für neue Stromleitungen und Steckdosen komplett entfallen. Zum anderen ist die Stromversorgung auf diesem Wege („Power-over-Ethernet“) sehr sparsam, die künftige Voice-over-IP-Plattform also ausgesprochen energieeffizient.

Im Zuge der Datennetzerneuerung wurde auch das WLAN der Universität komplett ausgetauscht und erweitert, um eine flächendeckende Versorgung der Universitätsgebäude mit allen Hörsälen und Seminarräumen sicher zu stellen. Den Zuschlag erhielt ein Lübecker Systemhaus mit einem controller-basiertes WLAN-System mit rund 300 Accesspoints, das auch den leistungsfähigen Standard IEEE 802.11n (Bruttodatenrate 600 Mbit/s) bedient.

„Wir verfügen heute über eine homogene Infrastruktur mit optimierten Betriebsprozessen und vereinfachten Verfahren zur Fehleranalyse und Bereinigung. Technologisch stehen uns viele Zukunftsoptionen offen, und wir sind heute noch besser in der Lage, für einen zuverlässigen IT-Support der Studierenden zu sorgen“, resümiert Helge Illig, der IT-Leiter der Universität zu Lübeck, die Freischaltung des neuen Netzwerkes.

Auch überregional macht das neue Campusnetzwerk der Universität Lübeck von sich reden. „University Journal“, das unabhängige Magazin für Nachwuchswissenschaftler und Hochschulentscheider, berichtet in seiner aktuellen Ausgabe mit einem ausführlichen Beitrag und setzt das Thema prominent auf die Titelseite.