Post für rund 2500 Eltern
Etwa 2500 Eltern erhalten in diesen Tagen von Hebammenwissenschaftler*innen der Universität zu Lübeck Post. Ziel ist zunächst eine Bestandsaufnahme: Wie bewerten sie die Versorgung durch Hebammen in dem nördlichen Bundesland? Die Unterstützung soll perspektivisch verbessert werden. Hebammen kümmern sich um eine qualitativ hochwertige Versorgung von Schwangeren, Gebärenden und jungen Familien.
Wissenschaftler*innen aus dem Bereich Hebammenwissenschaft der Universität zu Lübeck blicken jetzt genau auf die flächendeckende Unterstützung durch Hebammen in Schleswig-Holstein. Etwa 2500 Mütter, die im Zeitraum zwischen dem 1. August 2023 und dem 31. Juli 2024 in dem Bundesland ein Kind geboren haben, bekommen im September einen Fragebogen zugeschickt, denn ihre Sichtweise ist sehr wichtig. Die Forschenden bitten jetzt um Mithilfe.
Etwa 50 Fragen werden den Empfängerinnen gestellt, und 15 Minuten dauert das Ausfüllen. In dem Fragebogen geht es um die Wahl des Geburtsortes, die Erfahrungen bei der Suche nach einer betreuenden Hebamme sowie um die Erfahrungen mit ihr in der Schwangerschaft, während der Geburt und im Wochenbett. Auf der Grundlage der Antworten wollen die Wissenschaftler*innen dann in den kommenden Monaten ein Koordinationskonzept erstellen, welches die Basis bildet für die Entwicklung zielgerichteter Verbesserungsmaßnahmen.
Das Projekt „Koordination der Hebammenversorgung in Schleswig-Holstein (KoHeSH)“ verfolgt das Ziel, die Strukturen für eine zentrale Anlaufstelle für Kliniken, Hebammen, Schwangere, Gebärende und Wöchnerinnen aufzubauen. Prof. Katja Stahl leitet das Projekt. Das Ministerium für Justiz und Gesundheit Schleswig-Holstein hat für das Projekt Mittel aus dem Versorgungssicherungsfonds in Höhe von insgesamt 500.000 Euro bereitgestellt. „Wir wollen mit dem Projekt zur Sicherung der Hebammenversorgung in Schleswig-Holstein beitragen. Hebammen leisten wertvolle Arbeit, um Familien den gemeinsamen Start ins Leben zu ermöglichen.“, betont Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken.
„Das Projekt KoHeSH ist für Schleswig-Holstein und darüber hinaus von besonderer Bedeutung“, sagt Prof. Christiane Schwarz, Leiterin des Studiengangs Hebammenwissenschaft an der Universität zu Lübeck. „Einerseits werden erstmals systematisch die Bedürfnisse von jungen Familien in Bezug auf geburtshilfliche Versorgung durch Hebammen erfasst, so dass politisch darauf angemessen reagiert werden kann. Andererseits zeigt die Landesregierung hier auch ihre Bereitschaft zur Unterstützung der Berufsgruppe. Nachdem Schleswig-Holstein schon bei der Einführung des Hebammen-Studiengangs eine Leuchtturmposition in Deutschland hatte, wird nun abermals eine konstruktive und pragmatische Haltung bei der Suche nach den bestmöglichen Wegen für die Versorgung seiner Bürger*innen mit Hebammenhilfe deutlich.“
Mit einer Auswertung der Befragung ist voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres zu rechnen.
für die Ukraine