Internationaler Workshop des Lübecker Instituts für Sozialmedizin
Gesundheitsexperten gehen heute davon aus, dass es in verschiedenen Bereichen unseres Gesundheitssystems Über-, Unter- und Fehlversorgung gibt. Gerade angesichts der sich verschärfenden Kostensituation im Gesundheitswesen ist es von erheblicher Bedeutung, solche Bereiche klar zu erkennen und geeignete Regulierungsmaßnahmen zu ergreifen.
Mit der Bedarfsgerechtigkeit medizinischer Versorgung befasst sich ein internationales Expertentreffen am 8. und 9. Juni 2001 in Lübeck. Der Workshop "Needs Assessment in Health Care" ist vom Institut für Sozialmedizin (Direktor Prof. Dr. med. Dr. phil. Heiner Raspe) der Medizinischen Universität zu Lübeck (MUL) zusammen mit dem Regionalbüro Kopenhagen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) organisiert. Der Workshop wird vom Bundesministerium für Gesundheit finanziert.
Aufgaben, Erwartungen und Ziele des Treffens werden auf einer Pressekonferenz am Freitag, dem 8. Juni 2001, um 13 Uhr im Buddenbrookhaus Lübeck, Mengstraße 4, vorgestellt und erläutert. Alle Journalistinnen und Journalisten sind dazu herzlich eingeladen.
An dem Workshop nehmen 70 Fachleute aus klinischer Versorgung, Wissenschaft und Gesundheitspolitik teil. Es sind die Leistungserbringer, die Kostenträger und die Patienten ebenso vertreten wie Gesundheitsökonomen, Juristen und Medizinethiker. In vier wissenschaftlichen Sitzungen und einer abschließenden Podiumsrunde diskutieren sie mit internationalen Referenten Konzeption, Perspektiven und Methoden des "Health Care Needs Assessment" und erhalten detaillierten Einblick in laufende und abgeschlossene Projekte zur Bedarfsermittlung.
Die internationalen Experten auf dem Lübecker Treffen kommen aus Dänemark, Finnland, Großbritannien, Polen, der Schweiz, Ungarn und den USA. Diskutiert werden unter anderem der klinisch-epidemiologische, der bevölkerungs-epidemiologische und der ökologische Ansatz der Bedarfsermittlung. Dabei wird die Patientenperspektive besonders berücksichtigt.
Eines der Workshopthemen gilt der Nutzung von Krebsregister-Daten für eine bedarfsgerechte medizinische Versorgung. Das Krebsregister Schleswig-Holstein ist dem Lübecker Institut für Sozialmedizin angegliedert. Erfahrungen des englischen und des amerikanischen Gesundheitssystems werden am Beispiel chronischer Muskel- und Skeletterkrankungen und der rheumatoiden Arthritis vorgestellt.
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