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Samstag, 19.11.2016

Internationales

Uni-Partnerschaft Lübeck-Kaliningrad künftig auch in der medizinischen Forschung

Partnerschaftsbesuch in Kaliningrad, vorn Prof. Enno Hartmann (links) und Prof. Sergey Korenev

Ein Bildnis des letzten Dekans der Medizinischen Fakultät im damaligen Königsberg als Gastgeschenk überreicht

Anlässlich der 10-Jahres-Feier der Medizinischen Fakultät besuchte Prof. Dr. Enno Hartmann, Vizepräsident der Universität zu Lübeck, am 18. und 19. November 2016 die Immanuel-Kant-Universität in Kaliningrad (Russland). Die seit 2012 durch einen Kooperationsvertrag ratifizierte Partnerschaft der beiden Universitäten soll über die bisherige Zusammenarbeit zu Themen der Medizin-Ausbildung künftig auch auf den Bereich der medizinischen Forschung ausgeweitet werden.

Die Immanuel-Kant-Universität Kaliningrad versteht sich seit Beginn der Perestroika zunehmend als Nachfolgeeinrichtung der Albertina, der ehemaligen Universität von Königsberg und Wirkungsstätte des Philosophen Kant, deren Betrieb gegen Ende des Zweiten Weltkrieges eingestellt worden war. Die Albertus-Universität Königsberg wurde 1544 von Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach gegründet. Sie war nach der Philipps-Universität Marburg die zweite protestantische Universitätsgründung. Seit dem Rektorat von Simon Dach (1656) wurde Albertina eine geläufige Bezeichnung für die Universität.

Die Kaliningrader Staatliche Universität wurde von der sowjetischen Stadtverwaltung in den 1960er Jahren gegründet. Sie hat derzeit zwölf Fakultäten: Biologie, Geografie und Geoökologie, Geschichte, Wirtschaft, Psychologie und Sozialarbeit, Körperkultur und Sport, Mathematik, Physik und Technik, Service, Rechtswissenschaften, Linguistik und Interkulturelle Kommunikation, Philologie und Journalistik, seit 2009 auch Medizin.

Als besonderes Gastgeschenk konnte Professor Hartmann dem Dekan der Medizin in Kaliningrad, Professor Sergey Korenev, ein Bildnis des bekannten Chirurgen und Anästhesisten Prof. Dr. Arthur Läwen überreichen. Professor Läwen (1876 – 1958), einer der Pioniere der Lokalanästhesie und des Einsatzes von Muskelrelaxantien, der unter anderem als erster Curare in die chirurgische Praxis einführte, war der letzte Dekan der damaligen Medizinischen Fakultät der Albertus-Universität Königsberg. Dr. Helmut Brammer, ein Enkel Läwens, hatte sich mit der Bitte an die Universität Lübeck gewandt, das Bild seines Großvaters in seinem Namen an die Immanuel-Kant-Universität Kaliningrad zu übergeben.