Europäischer Informationstag der Bewegungsstörung
Um die Bewegungsstörung Ataxie in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu stellen, wurde der 25. September zum weltweiten "Ataxia Awareness Day" erklärt. Schüler, Lehrer und Interessierte sind am 26. September 2005, dem europäischen "EUROSCA school day", eingeladen, sich über die Erkrankung, ihre Hintergründe und Perspektiven zu informieren. Mitarbeiter des Institutes für Humangenetik der Universität Lübeck, die an dem mit 9,45 Mill. € ausgestatteten Projekt beteiligt sind, möchten an diesem Tag die Gelegenheit nutzen, die Erkrankung "Ataxie" vorzustellen.
Im Rahmen einer zweistündigen Veranstaltung wird Dr. rer. nat. Andreas Dalski einleitend über die neurobiologischen Grundlagen von Gehirn und Bewegung referieren. Betroffene und Angehörige werden berichten, wie sie den Verlust ihrer Fähigkeiten erleben und bewältigen, über ihre Angst vor Isolation und Pflegebedürftigkeit und die Sorgen um ihre Kinder. Abschließend wird Prof. Dr. rer. nat. Christine Zühlke einen kurzen Einblick in die genetischen Hintergründe geben. Interessenten sowie Lernende und Lehrende aller Schulen und Hochschulen sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen, die im Hörsaal T1 (Transitorium) der Universität Lübeck von 14.00 - 16.00 Uhr stattfindet.
Als Ataxie werden gestörte Bewegungsabläufe bezeichnet, die beispielsweise durch einen taumeligen Gang und eine verwaschene Sprache gekennzeichnet sind. Diese Symptome werden auf das Absterben von Nervenzellen besonders im Kleinhirn zurückgeführt. Die Ursachen dieser Störung sind vielfältig. Sie können in den Genen liegen oder erworben werden und somit jeden betreffen.
Eine Untergruppe dieser Erkrankungen, spinocerebelläre Ataxien (SCA) genannt, beginnt in der Regel zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr und wird vererbt. Heute ist noch keine ursächliche Therapie für die große Zahl genetisch unterscheidbarer Ataxien bekannt. Im Rahmen eines von der EU geförderten Großprojektes, EUROSCA, befassen sich 22 Forschergruppen aus neun Ländern eingehend mit den Ataxien. Mit ihren Arbeiten wollen die beteiligten Wissenschaftler und Ärzte aus Europa die Weltspitze in der Ataxie-Forschung übernehmen.
für die Ukraine