21. - 24. Juni 2020 - Der erste deutsche virtuelle Medizinkongress wird von Lübeck aus geleitet
Ursprünglich war die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie und das Joint Meeting mit der Japanischen Gesellschaft für Neurochirurgie Ende Juni als üblicher Kongress in der Musik- und Kongresshalle Lübeck mit ca. 1200 Teilnehmern geplant. Durch die Coronakrise und die Verordnungen der Landesregierung war eine Durchführung als Präsenzkongress nicht mehr möglich.
Während andere Fachgesellschaften Ihre Kongresse entweder abgesagt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben haben, hat sich die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie unter ihrem Präsidenten, Professor Dr. med. Volker Tronnier, Direktor der Neurochirurgischen Universitätsklinik in Lübeck, entschieden, das Wagnis eines virtuellen Kongresses einzugehen. Administrative Sitzungen, wissenschaftliche Sitzungen unterschiedlichen Formats, Diskussionsforen und die Industrieausstellung werden digital ausgeführt.
Besondere Herausforderungen waren zum einen das Abhalten einer Mitgliederversammlung mit mehreren 100 Teilnehmern, inklusive Wahlen und anderen Abstimmungen mit geschütztem Zugang als auch die Schaffung einer Industrieausstellung, wo man die Stände der verschiedenen Firmen in einem virtuellen Rundgang besuchen kann. Die Sitzungen mit den internationalen Rednern wurden zeitlich so angepasst, dass die unterschiedlichen Zeitzonen berücksichtigt wurden. Das digitale Konzept wurde von allen nationalen und internationalen Rednern, von den meisten pharmazeutischen und medizintechnischen Firmen und vor allem auch den Teilnehmern getragen.
„Eine besondere Zeit benötigt besondere Lösungen“, so Prof. Tronnier. „Die jüngeren Teilnehmer tun sich in der Akzeptanz und im Umgang mit den digitalen Medien leichter als die älteren. Wir hoffen, dass die audiovisuelle Technik hält, was sie verspricht.“
Inzwischen sind andere große Fachgesellschaften diesem Beispiel gefolgt und werden ihre Tagungen im Herbst ebenfalls digital durchführen.
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