Neue Lehrstühle an der Universität zu Lübeck
Das Land Schleswig-Holstein unterstützt an vier Hochschulstandorten die Schaffung von insgesamt zwölf KI-Lehrstühlen – an der Universität zu Lübeck wird vor allem der Forschungsschwerpunkt „KI und Gesundheit“ gestärkt.
An der Universität zu Lübeck wird es zeitnah 3,5 Professuren für Künstliche Intelligenz geben. Die Stellen werden sich mit folgenden Bereichen beschäftigen: Hybride KI (W3), Intelligente Biosignalverarbeitung (W3), Ethical, Legal, and Social Aspects of AI (W2) und KI in der medizinischen Anwendung (die W3-Professur wird mit der CAU geteilt). Die positive Nachricht teilten Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und Wissenschaftsministerin Karin Prien am Dienstag der Öffentlichkeit mit.
Die Professuren werden vom Land für die Dauer von fünf Jahren unterstützt und voraussichtlich ab dem Wintersemester 2022/2023 ihre Arbeit aufnehmen. Die Positionen werden an der Universität zu Lübeck vor allem den wissenschaftlichen Schwerpunkt „KI und Gesundheit“ noch stärker verankern. Zwei Professuren sollen dem Bereich Informatik / Technik zugeordnet werden, eine der Medizin und eine fachübergreifend dem Ethical Innovation Hub. Die Landesförderung für die zwölf Lehrstellen beträgt insgesamt neun Millionen Euro, davon sind es etwa 2,7 Millionen für die Universität zu Lübeck. Gefördert werden jeweils die Personalkosten und eine Pauschale für eine sachliche und personelle Ausstattung. Die Universität stattet die Professuren jeweils noch mit Personalstellen aus eigenen Mitteln aus.
Große Freude
Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach, Präsidentin der Universität zu Lübeck, zeigt sich sehr erfreut über die positive Nachricht und sagt: „Die Universität zu Lübeck verfolgt die klare Strategie, das Gebiet ‚KI und Gesundheit‘ als eines der zentralen Forschungsthemen der Universität zu etablieren und darum herum mit den Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft ein ‚KI-Med-Ökosystem‘ aufzubauen. Die bewilligten Professuren bilden einen, wenn nicht den zentralen Baustein der Umsetzung der Strategie, da sie einerseits die vorhandenen fachlichen Lücken schließen und andererseits auf einen deutlichen Ausbau der Vernetzung mit dem DFKI, dem UKSH, der Christian-Albrechts-Universität, den beiden Fraunhofer-Einrichtungen am Standort Lübeck, der TH Lübeck und über die IHK zu Lübeck mit der regionalen Wirtschaft ausgelegt sind. Wir freuen uns sehr über das Vertrauen der Landesregierung und werden weiter mit voller Kraft an der Umsetzung unserer KI-Strategie arbeiten.“
Prof. Dr. Stefan Fischer, Vizepräsident für Transfer und Digitalisierung, fügt hinzu: „Künstliche Intelligenz wird Medizin, Medizintechnik und das Gesundheitswesen ohne Zweifel radikal verändern, und eine Region wie Lübeck und der Hansebelt, für die dies zentrale Branchen sind, muss hier ganz vorne mit dabei sein, um ihren Wohlstand zu erhalten. Mit den neuen Professuren kann die Universität zu Lübeck durch die Erarbeitung neuer grundlegender Technologien, deren Weiterentwicklung in Richtung wirtschaftlicher Nutzung und nicht zuletzt auch durch die verstärkte Ausbildung von Fachpersonal einen ganz erheblichen Beitrag dazu leisten.“
Antreiber für Entwicklung
Das Land fördert Lehrstühle an der Hochschule Flensburg, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Fachhochschule Kiel, Fachhochschule Westküste, Universität zu Lübeck und an der Technischen Hochschule Lübeck.
„Die Landesregierung hat das Thema Künstliche Intelligenz in Schleswig-Holstein in den vergangenen drei Jahren mit viel Energie vorangetrieben“, sagt Ministerpräsident Daniel Günther. „Die zwölf neuen KI-Professuren sollen ein Antreiber sein für die Entwicklung der Hochschulen, für die außeruniversitäre Forschung und für die Zukunftsbranchen des Landes.“
An der Universität zu Lübeck entsteht schon seit einigen Jahren ein Zentrum der Spitzenforschung, vor allem in den Bereichen KI und Medizin, sowie Medizintechnik. So konnte unter anderem die Außenstelle des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH in Lübeck gegründet werden, das Flaggschiff-Projekt KI-SIGS in den Norden geholt und das Projekt MCEA ins Leben gerufen werden. Im November 2021 überbrachte Ministerpräsident Daniel Günther zudem 4 Millionen Euro für das Lübecker KI-Med-Ökosystem.
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