Montag, 11.12.2006importierte Nachrichten
1,7 Millionen Euro für die Lübecker Forschung
Das Land Schleswig-Holstein fördert Projekte der Universität und des Medizintechnikverbunds Lübeck - Neuer Therapieansatz für das "Offene Bein"
Mit insgesamt 1,7 Millionen Euro fördert das Land Schleswig-Holstein neue Projekte der Universität zu Lübeck. Die größte Teilsumme entfällt dabei auf das Projekt "Zellbasierte Therapie ischämischer Gewebe" am Kompetenzzentrum Tissue Engineering der Universität. Weitere Förderungen von Einzelprojekten erfolgen im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms (ZIP) des Landes Schleswig-Holstein. Der neue Therapieansatz wurde von Prof. Dr. Hans-Günther Machens am Kompetenzzentrum Tissue Engineering der Universität Lübeck entwickelt. Er besteht darin, die Bildung neuer Kapillaren in dem unterversorgten Körpergewebe anzuregen. "Das gelingt mit Hilfe einer gentechnologischen Veränderung körpereigener Zellen im Labor, damit die Zellen nach Re-Transplantation in ihr Zielgebiet dort mehr von den körpereigenen Gefäßwachstumsfaktoren VEGF165 und bFGF produzieren und so dem Körper helfen, die neuen Blutgefäße schließlich selbst zu bilden", erläutert Professor Machens anlässlich der Förderbewilligung.
Am Projekt sind die Diapharm-Gruppe (Dr. Middeler et al. GmbH) und weitere Partner beteiligt. Es wird in den nächsten drei Jahren mit insgesamt 1,02 Millionen Euro gefördert. 825.600 Euro davon sind die jetzt bewilligten Landesmittel zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Technologietransfer, die übrige Summe sind Eigenanteil der Universität und des Klinikums.
Den Leitern der folgenden zwölf Forschungsprojekte an der Universität und im Medizintechnikverbund Lübeck (MTVL) werden ebenfalls Zuwendungsbescheide überreicht. Die Förderung in Höhe von insgesamt 906.319 Euro erfolgt im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms (ZIP) des Landes Schleswig-Holstein:
- Analyse von biolumineszenz- und fluoreszenz-markierten Zellen und Molekülen in vivo (Prof. Dr. med. Barbara Wollenberg, Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Lübeck, 199.361 Euro)
- Das Monitoring von Opiaten in Atemgas und Raumluft - OPGAMON (Prof. Dr. med. Hartmut Gehring, Universitätsklinik für Anästhesiologie Lübeck, 159.899 Euro)
- Regelbares Mikroventil für intelligente Medikamentendosierung (Prof. Dr.-Ing. Stephan Klein, Zentrum für Biomedizintechnik der Fachhochschule Lübeck, 126.672 Euro)
- Adaptive, bedarfsabhängige Tiefen-Hirnstimulation (Prof. Dr. med. Andreas Moser, Universitätsklinik für Neurologie Lübeck, 120.000 Euro)
- Monitoring of Oxygen Content and Circulation - MonOxCoC (Prof. Dr. med. Hartmut Gehring, Universitätsklinik für Anästhesiologie Lübeck, 70.670 Euro)
- Aufrüstung des Laser-Mikrodissektionsmikroskops mit dem Microbeam C355 zur Isolierung von Einzelzellen aus histologischen Gewebsschnitten (Dr. rer. nat. Kathrin Kalies, Institut für Anatomie der Universität zu Lübeck, 66.840 Euro)
- Signalgestützte Optimierung minimal-invasiver Implantationsvorgänge für die Neurochirurgie - SOMIN (Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Ulrich Hofmann, Institut für Signalverarbeitung und Prozessrechentechnik der Universität zu Lübeck, 59.392 Euro)
- Robotergestützte neuronavigierte Transkranielle Magnetstimulation (Prof. Dr.-Ing. Achim Schweikard, Institut für Robotik und Kognitive Systeme der Universität zu Lübeck, 40.000 Euro)
- Erweiterung des DermaInspect zur spektral und zeitaufgelösten bildgebenden Darstellung von Gewebefluoreszenzen (Dr. rer. nat. Gereon Hüttmann, Institut für Biomedizinische Optik der Universität zu Lübeck, 20.288 Euro)
- Störgeräuschunterdrückung in Hörgeräten (Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. Jürgen Tchorz, Fachhochschule Lübeck)
- Hochauflösende LED Epifluoreszenzmikroskopie bei Beatmung (Prof. Dr. Dr. Ekkehard Vollmer, Universität zu Lübeck und Forschungszentrum Borstel, 18.197 Euro)
- Entzündungsmonitoring bei invasiv beatmeten Patienten zur Steuerung von Beatmung, antiinflammatorischer und antibiotischer Therapie (Dr. med. Daniel Drömann, Universität zu Lübeck und Forschungszentrum Borstel, 6.350 Euro)
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Wissenschafts-Staatssekretär Jost de Jager überreicht den Projektleitern die Bewilligungsbescheide am Montag, dem 11. Dezember 2006, im Rektorat der Universität (15.30 Uhr, Haus 2).
Im Projekt "Zellbasierte Therapie ischämischer Gewebe" geht es um die Entwicklung biotechnologischer Zelltherapeutika zur Blutgefäß-Neubildung. Der neue Behandlungsansatz, der für die klinische Erprobung vorbereitet wird, gilt in erster Linie dem diabetischen Geschwür (Ulzera). Diesem häufig anzutreffenden Krankheitsbild liegen Durchblutungsstörungen der großen und kleinen Blutgefäße zugrunde, die zum so genannten "Offenen Bein" führen. Patienten mit dieser Erkrankung sind mit klassischen Methoden häufig nur schlecht therapierbar.
für die Ukraine