Wir leben in einer Wissensgesellschaft – das gehört zu den Selbstverständlichkeiten der öffentlichen Diskussion. Aber was genau ist damit gesagt? Verdienen Wissenschaften im 21. Jahrhundert weiterhin umstandslos Anerkennung und können sie auf öffentliche Anerkennung selbstverständlich zählen? Vor welche Herausforderungen stellen umgekehrt die Wissenschaften die Gesellschaft und welche Angebote zur Gestaltung von Zukunft machen sie? Wissenschaft und Öffentlichkeit standen immer schon in einem engen Wechselverhältnis, aber heute zeichnen sich neue Kräfteverhältnisse und Tendenzen ab: Die Lebens-, Informations- und Technikwissenschaften reklamieren die Wirklichkeitsbeschreibung mitsamt ihrer Gestaltung für sich und lassen Geistes- und Sozialwissenschaften in die Defensive geraten; Bürgerinnen und Bürger fordern ihre Partizipation bei der Ausrichtung wissenschaftlicher Vorhaben; die Wissenschaftsförderung orientiert sich zunehmend an ökonomischer Verwertbarkeit und an die Stelle einer Freiheit von Forschung und Lehre tritt die Evaluation akademischer Produktivität nach quantifizierbaren Outputkriterien. Aber welche Formen von Wissenschaft brauchen wir für die Welt von morgen?
Das Studium Generale unternimmt im Wintersemester 2016/2017 eine Standortbestimmung von Wissenschaften und lädt ein zur Auseinandersetzung mit ihrer Zukunft.
Termine
27. Oktober 2016
Prof. Dr. Torsten Wilholt (Hannover)
Warum und in welchem Sinne sollte wissenschaftliche Forschung frei sein?
3. November 2016
Prof. Dr. Arno Bammé (Klagenfurt)
Apokalyptisches Denken im Anthropozän. Fünf Wege in die Katastrophe
8. Dezember 2016
Prof. Dr. Barbara Prainsack (London)
Citizen Science: Demokratisierung oder Ausbeutung?
2. Februar 2017
Prof. Dr. Eva Geulen (Berlin)
Was hat der Formbegriff in der Kulturwissenschaft zu suchen?
Die Vorträge finden jeweils um 19:15 statt, diesmal im Audimax Hörsaal AM 4!!!
für die Ukraine