"Rausch und Rauschen" lautete das Thema des Lübecker Studium Generale im Wintersemester 2009/10. Die Leitung des Programms hatte erstmals Prof. Dr. Cornelius Borck, der Direktor des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität Lübeck.
12.11.2009: Grenzenlos - Tage im November (Dr. Karen Meyer-Rebentisch, Lübeck
17.12.2009: Das Dionysische - Die dunkle Seite der Antike (Prof. Dr. Renate Schlesier, Freie Universität Berlin)
21.1.2010: Trancemedien und Medientrancen (Dr. Wolfgang Hagen, Deutschlandradio Kultur)
11.2.2010: Rausch und Ekstase in der Musik (Prof. Volker Scherliess, Lübeck)
Prof. Dr. Cornelius Borck, Direktor des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität Lübeck und neuer Leiter des Studium Generale, zum Programm des Wintersemesters:
"'rausch und rauschen' ist auf den ersten Blick wenig mehr als ein Wortspiel dicht an der Grenze zum Kalauer. Es klingt nach Zwang zu Coolness, wo das Versprechen auf Ekstase nicht zugelassen werden darf, ohne zugleich vorauseilend auf den nüchternen Boden der Tatsachen zu insistieren.
Aber was wäre, wenn diese Coolness selbst nur das Oberflächen-Kräuseln auf einem viel grundlegenderen, wechselseitigen Verweisungszusammenhang wäre? Wenn Rausch nicht ohne Rauschen, kein Taumel ohne die Gefahr des Zusammenbruchs zu haben wäre - und beide zusammen erst jenen Spalt öffneten, der Leben gelingen lässt?
Im kommenden Wintersemester soll dieser Frage in vier Vorträgen ganz unterschiedlicher Richtung nachgegangen werden:
Eine Lübecker Historikerin wird an den grenzenlosen Taumel erinnern, als die Mauer fiel und ach so rasch eine Katerstimmung ausbrach. Eine Spezialistin für den Dionysos-Kult entführt uns in die dunkle, wilde und orgiastische Seite der griechischen Antike. Ein Radio-Macher erklärt, warum die modernen Massenmedien mit ihrem Rauschen immer auch magische Kanäle waren. Und schließlich wird buchstäblich vorgeführt, wie exakt Töne aufeinander bezogen sein müssen, damit dem menschlichen Ohr in der Ekstase der Musik Hören und Sehen vergehen.
Im Winter startet das Studium Generale mit zwei Neuerungen:
Die wichtigste Nachricht: Das Studium Generale zieht um! Die Universität zu Lübeck hat inzwischen ein neues und sehr schönes Gebäude speziell für solche Zwecke, das Auditorium maximum, hier nebenan auf dem Campus. Dort im Hörsaal des Audimax wird fortan das Studium generale stattfinden.
Und der neue Ort hat auch ein schönes Foyer und schafft damit die Möglichkeit für einen informellen Austausch im Anschluss an Vortrag und Diskussion bei einem Glas Wein."
für die Ukraine